Sondergenehmigung für die Kuties

2. Handball-Bundesliga Frauen: Die Stadt Herrenberg öffnet für die SG H2Ku Herrenberg ihre Markweghalle, der Trainings- und Spielbetrieb im November ist damit gesichert. Noch zwei Partien ohne Zuschauer stehen vor der Europameisterschafts-Pause aus.

Mike Leibssle (Trainer, SG H2Ku Herrenberg) li. die Masken der Spielerinnen, BSV Sachsen Zwickau vs. SG H2Ku Herrenberg, 2. Handball-Bundesliga, Frauen,24.10.2020, Foto: Bert Harzer/ Eibner

Kreiszeitung Böblinger Bote, 05. November 2020

Von Vanessa Frey

Herrenberg. Nach mehreren Tagen des Bangens haben die Verantwortlichen der SG H2Ku Herrenberg nun Gewissheit: der Trainings- und Spielbetrieb ist für die Zweitliga-Damen in den nächsten Wochen gesichert. Nachdem bis zum Wochenende lediglich die Corona-Beschlüsse der Bundesregierung zum Profisport veröffentlicht wurden, herrschte Unklarheit über eine Öffnung der Sporthallen seitens der Stadt Herrenberg für ihr sportliches Aushängeschild. Nachdem nun aber auch die verschärften Regelungen des Landes Baden-Württemberg bekannt wurden, gab die Stadtverwaltung grünes Licht.  

„Neben dem Schulsport sind wir aktuell die einzigen die in die Halle dürfen“, erklärt Trainier Mike Leibssle, „wir laufen unter dem Punkt Spitzensport, deshalb haben wir diese Sonderreglung zugesprochen bekommen.“ Die seit 02. November in Kraft getretenen Regelungen der „Corona-Verordnung Sport“ besagen demnach, dass bezahlte Sportlerinnen und Sportler sowie Mannschaften, die in länderübergreifenden Ligen im Erwachsenenbereich spielberechtigt sind, weiterhin Sportstätten nutzen dürfen. „Das trifft alles auf uns zu“, so Mike Leibssle weiter, „wir duften unsere Trainingszeiten auch anpassen und können so den November voll durchziehen.“ 

Die Kuties haben kommendes Wochenende spielfrei, danach stehen noch zwei Partien gegen Nord-Haarlisee und Nürtingen auf dem Programm, ehe es für den aktuellen Tabellenzweiten der 2. Bundesliga in die EM-Pause geht. „Die Kommunikation mit der Stadt war tadellos, sie ist uns vollumfänglich entgegengekommen“, berichtet Jan Rhotert, Vorstandsvorsitzender der SG H2Ku Herrenberg, „nachdem die Landesverordnungen klar waren, mussten wir lediglich die Rahmenbedingungen klären und uns abstimmen.“ Die kommenden Spiele der Kuties müssen vorerst ohne Zuschauer stattfinden, vergangenen Samstag hatte die SG erstmals einen Livestream angeboten, der durchweg positiv angenommen wurde. 

Für die Aussetzung des restlichen Spielbetriebs im württembergischen Handballverband und der Baden-Württemberg Oberliga hat Rhotert Verständnis: „Ein Spielbetrieb macht keinen Sinn, wenn er von Absagen zertrümmert wird, auch wir sind in die Saison gestartet und haben im Jugendbereich direkt zwei Spiele absagen müssen.“ Das erschuf vor allem dort unsichere Dynamiken. „Gleichzeitig ist es zweifelsfrei auch eine frustrierende Situation, da sehr viele Ehrenamtliche viel Herzblut in unsere Hygienekonzepte gesteckt haben“, so Rhotert, „unter dem Strich sind dennoch auch viele sicher erleichtert nicht jede Woche selbst über eine etwaige Absage entscheiden zu müssen.“ Besonders wichtig war den SG-Verantwortlichen auch der Fortbestand des Jugendtrainings: „Unsere Trainer sind dazu angehalten ihre Trainingszeiten beizubehalten und online zu trainieren.“ Besondere Zeiten erfordern eben erneut besondere Maßnahmen.