33:31 für die Kuties nach einem packenden Duell

2. Handball-Bundesliga Frauen: SG H2Ku Herrenberg besiegt die TG Nürtingen 33:31 und verteidigt ihren zweiten Platz erfolgreich. 

von Vanessa Frey

Kreiszeitung Böblinger Bote, 22. November 2020

HERRENBERG. Die Zweitliga-Handballerinnen der SG H2Ku Herrenberg bleiben in der heimischen Markweghalle ungeschlagen. Der 33:31-Erfolg im schwäbischen Derby gegen die TG Nürtingen war der achte Sieg der Saison, damit hat sich die Mannschaft von Trainer Mike Leibssle zum Jahresabschluss Rang zwei gesichert. „Ein grandioses Gefühl mit solch einem Ergebnis in die EM-Pause zu gehen“, freut sich der Kuties-Coach nach dem packenden Aufeinandertreffen mit der Turngemeinschaft, „Nürtingen hat uns nochmals alles abverlangt, das war eines unserer konzentriertesten Spiele überhaupt.“ 

Die Kuties schafften es von Beginn an, trotz Geisterkulisse – Zuschauer blieben außen vor – die nötigen Emotionen in dieses Derby zu packen.  Diese waren vor allen Dingen in der Abwehr vonnöten, um die Kreise von Laetitia Quist und Katarina Pandza in den Reihen der Gäste einzuengen. Die beiden Top-Talente der TuS Metzingen, die per Doppelspielrecht für Nürtingen am Ball sind, schafften es immer wieder durch ihre individuelle Klasse die Abwehr der SG H2Ku auseinanderzuspielen. „Diese Qualität ist schon enorm“, zeigt sich Leibssle beeindruckt, „Katarina Pandza haben wir über die gesamte Distanz überhaupt nicht in den Griff bekommen.“ Insgesamt erzielte die österreichische Nationalspielerin 14 Tore. Die 18-jährige war es auch, die den Spielstand nach 15 Minuten auf drei Tore zum 8:5 für die Gäste erhöhte. 

Mike Leibssle versuchte mit einer Auszeit zu intervenieren und rief seinen Schützlingen den ursprünglichen Matchplan ins Gedächtnis. „Wir haben uns im Angriff vorgenommen viel in die Tiefe zu arbeiten und mit Durchbrüchen zum Erfolg zu kommen“, lässt der Coach durchblicken. Die Ansage schien zu fruchten. Angeführt von der starken Annika Blanke und einer unermüdlichen Carolin Tuc kamen die Kuties im weiteren Verlauf wieder heran und schafften mit dem Pausenpfiff den 15:15-Ausgleich durch Marie-Christine Beddies. 

Nach dem Wiederanpfiff entwickelte sich dann ein temporeicher Schlagabtausch. Eine doppelte Zeitstrafe gegen die TG Nürtingen spielten die Kuties zwar anschließend clever aus und erhöhten zunächst 21:18 durch Anika Bissel (38.). Doch wer, wenn nicht Katarina Pandza, brachte die Gäste an diesem Abend postwendet wieder auf Augenhöhe. „Dennoch leisteten sich die anderen Spielerinnen der TG eins ums andere Mal überhastete Fehlwürfe“, so Leibssle, „das haben wir in der entscheidenden Phase dann gut ausnutzen können.“  Die Abwehr im Zusammenspiel mit Laura Waldenmaier sicherte in den letzten fünf Minuten schlussendlich den Derbysieg. Die Kuties kassierte keinen Gegentreffer mehr und erzielten ihrerseits zwei Treffer durch Blanke und Beddies zum 33:31-Endstand. 

Gäste-Trainerin Ausra Fridrikas gratulierte nach der Partie zu einem verdienten Sieg der SG, lobte aber gleichzeitig ihre jungen Spielerinnen: „Auch wir haben auf einigen Positionen ein tolles Spiel gemacht.“ Mike Leibssle stimmte dem voll zu und ergänzt: „Die Zuschauer im Livestream haben auf jeden Fall ein kurzweiliges Spiel geboten bekommen.“ Seine Mannschaft hat nun eine Woche frei, ehe es anschließend in die Vorbereitung auf die restliche Hinrunde geht. Aufgrund der Europameisterschaft der Frauen im Dezember findet das nächste Spiel der Kuties erst am 09. Januar 2021 gegen Lintfort in der Markweghalle stattfinden. Bisher spielt die SG eine der besten Spielzeiten ihrer Geschichte: nur eine Niederlage, acht Siege und Platz zwei in der Liga. „Damit sind wir natürlich hochzufrieden“, grinst Leibssle und blickt gleichzeitig in die Zukunft, „2021 wollen wir weiter daran anknüpfen.“ 

SG H2Ku Herrenberg: Waldenmaier, Elbert (Tor); Schoeneberg (3), Bissel (2), Blanke (11/5), Tuc (2), Bok, Kussmaul (1), Foth (6), Bühler (1), Neubrander (1), Hiller (1), Beddies (5).