SG H2Ku bleibt in der Hinrunde zu Hause ungeschlagen

2. Handball-Bundesliga Frauen: Die SG H2Ku Herrenberg ist nach dem 32:25-Erfolg über den HC Leipzig weiterhin Dritter. Torhüterin Dora Elbert entpuppt sich mit fast 50 Prozent gehaltenen Bällen als der entscheidende Faktor.

25.01.2021, Kreiszeitung Böblinger Bote

Von Vanessa Frey

Es bleibt dabei: die Markweghalle ist für Gäste der SG H2Ku Herrenberg in der 2. Handball-Bundesliga der Frauen weiterhin eine uneinnehmbare Festung. Auch gegen den Tabellenfünften HC Leipzig feierte die Mannschaft von Trainer Mike Leibssle einen deutlichen 32:25-Erfolg (18:14). Damit sind die Kuties zu Hause weiterhin ungeschlagen und festigen Rang drei in der Tabelle.

Der entscheidende Faktor im Spiel der Gäu-Sieben war dabei Torhüterin Dora Elbert, die den Gästen mit zahlreichen Paraden früh den Zahn zog und ihre Mannschaft auf die Siegerstraße führte. „Dora hatte insgesamt eine Quote von fast fünfzig Prozent an gehaltenen Bällen“, ist ihr Coach begeistert, „sie hat den Unterschied gemacht und war der Schüssel zum Sieg, das war mit Abstand beste Spiel, was ich je von ihr gesehen habe.“ 

In den Anfangsminuten machten sich die Herrenbergerinnen mit einer Reihe an unnötigen Ballverlusten zunächst selbst das Leben schwer. „Wir haben in den ersten zehn Minuten fünf technische Fehler gemacht“, kritisiert Mike Leibssle diesen Start, „ich hätte mir gewünscht, dass wir konzentrierter in die Partie finden.“ Doch wie den ganzen Abend über war Dora Elbert für ihre Mitspielerinnen zur Stelle und nahm den Leipzigerinnen zahlreiche freie Würfe ab. Kapitänin Kerstin Foth brachte ihre Mannschaft im Anschluss mit dem Treffer zum 7:6 nach in Führung (11. Min.). In Folge stabilisierten sich die Kuties auch zunehmend in der eigenen Offensive und fanden gute Lösungen gegen die agile Abwehr des HC. Lea Neubrander erhöhte in der 20. Minute erstmals auf drei Tore zur 13:10-Führung. Herrenberg schaffte es zudem durch ein überlegtes Angriffsspiel, den Gästen ihr schnelles Tempospiel fast komplett wegzunehmen. Dadurch kam der HC kaum noch zu einfachen Tormöglichkeiten und wenn, dann war Dora Elbert im Gehäuse der SG zu Stelle. Zur Halbzeit hatten die Kuties anschließend den Vorsprung auf 18:14 ausgebaut. 

Nach dem Wiederanpfiff schloss die Gäu-Sieben nahtlos an die starke Defensivleistung an und kam so selbst zu einigen einfachen Toren im schnellen Spiel nach vorne. „Wir hatten den letzten Monaten immer wieder Probleme gut aus der Kabine zu kommen, das habe ich dieses Mal gar nicht gespürt“, freut sich Coach Mike Leibssle. In der 45. Minute gingen die Kuties dann erstmals mit sieben Toren durch einen Treffer von Kreisläuferin Stefanie Schoeneberg mit 27:20 in Führung. Leipzigs Trainer Fabian Kunze versuchte mit einigen taktischen Umstellungen in der Abwehr die Herrenbergerinnen aus dem Konzept zu bringen, doch die SG H2Ku agierte weiter souverän. „Wir haben bis zu sechs verschiedene Abwehrformationen gesehen, uns dadurch aber nicht beirren lassen“, so Mike Leibssle, „dennoch hätte ich mir gewünscht, dass wir diese hohe Führung weiter ausbauen.“ 

Annika Blanke, gemeinsam mit Lea Neubrander die Torschützin an diesem Abend, brachte knapp zehn Minuten vor dem Ende die Vorentscheidung zum 29:20 Zwischendtand. Der HC Leipzig hatte dem in der Schlussphase nichts mehr entgegenzusetzten und haderte weiter mit einer schlechten Wurfquote gegen Dora Elbert. „Vollkommen zurecht die Spielerin des Spiels“, lobt Mike Leibssle. Nach dem Schlusspfiff wurde der siebte Heimsieg der Saison nach dem 32:25-Endstand euphorisch von den Kuties gefeiert. Zum Abschluss der Hinrunde müssen sie nächste Woche beim Tabellenletzten in Rödertal ran. Keine leichte Aufgabe, denn der HC Rödertal steht bereits mit dem Rücken zur Wand. „Es wäre ein großer Fehler sie im Vorfeld zu unterschätzen“, warnt Mike Leibssle, „das wird kein Selbstläufer.“ 

SG H2Ku Herrenberg: Waldenmaier, Elbert (Tor); Schoeneberg (3), Blanke (7/1), Tuc (2), Bok (2), Bühler, Kussmaul (1), Foth (3/1), Wunschik, Neubrander (7), Hiller (4), Beddies (3).