SG H2Ku Herrenberg tut sich bei SG 09 Kirchhof lange schwer

Am Ende der Partie stand für die Kuties ein 27:21-Auswärtserfolg. Doch lange hatte es nicht nach so einem deutlichen Ergebnis ausgesehen.

Hat die Räume, die sich am Kreis boten, gut ausgenutzt: Kuties-Kreisläuferin Stefanie Schoeneberg netzte gegen die SG Kirchhof fünfmal ein Foto: Roland Sippel/Eibner

08. März 2021, Kreiszeitung Böblinger Bote

Von Vanessa Frey

Lange taten sich die Zweitliga-Handballerinnen der SG H2Ku Herrenberg am Samstag beim Tabellenelften SG 09 Kirchhof schwer. Eine deutliche Steigerung in der eignen Defensive und eine kollektive Angriffsleistung in Hälfte zwei ermöglichten dann schlussendlich einen deutlichen 27:21-Auswärtssieg in Melsungen. „Wir haben uns in den ersten 30 Minuten sehr schwergetan“, freut sich Kuties-Coach Mike Leibssle umso mehr über die beiden Punkte in der Fremde. „Die Grundlage haben wir in der zweiten Halbzeit gelegt und Kirchhof bei nur acht Toren gehalten.“ Durch den insgesamt 14. Sieg der Saison und der überraschend deutlichen 17:27-Niederlage der Füchse Berlin in Lintfort stehen die Herrenbergerinnen nach Minuspunkten nun auf Rang zwei der Tabelle und haben nächste Woche im Spitzenspiel gegen Zwickau sogar die Möglichkeit, die Tabellenspitze zu erobern.

Personell angeschlagen starteten die Kuties in der Stadtsporthalle Melsungen defensiv zunächst gut ins Spiel. Die Abwehrreihe funktionierte im Zusammenspiel mit Torhüterin Laura Waldenmaier gut, nur im Angriff verhinderten zahlreiche Fahrkarten eine höhere Führung. „Wir haben zu viele überhastete Würfe genommen und uns damit selbst das Leben schwer gemacht“, hadert Mike Leibssle mit der Offensivleistung seiner Schützlinge, „wir waren in unseren Aktionen nicht zwingend genug, genau in solche Situationen wollte Kirchhof uns bringen.“ So kippte die 6:5-Führung der Gäste durch Kreisläuferin Stefanie Schoeneberg (15. Min.) in Folge und die SG 09 Kirchhof kam ihrerseits mit 9:7 durch Zerin Oezcelik in Front. „Auch unsere Temposteuerung war in dieser Phase mehr als ausbaufähig“, kritisiert Leibssle weiter, „über den Pausenstand konnten wir wirklich froh sein.“ Denn kurz vor der Halbzeit liefen die Kuties beim Stand von 13:10 für die Hausherrinnen Gefahr noch höher in Rückstand zu geraten, doch Annika Blanke verkürze vier Sekunden vor dem Pausenpfiff noch zum 11:13. 

In der Kabine fokussierte Mike Leibssle seine Schützlinge nochmals neu und forderte insgesamt eine besser Spielsteuerung. Die Maßnahmen griffen schnell, denn nach Wiederanpfiff egalisierte die Gäu-Sieben innerhalb von zwei Minuten den Spielstand durch Treffer von Blanke und Foth zum 13:13. Fortan pendelten sich beide Mannschaften sehr aufeinander ein und lieferten sich einen offenen Schlagabtausch. „Wir sind dann insgesamt besser ins Tempo gekommen und konnten den ein oder anderen Entlastungsangriff fahren“, so Mike Leibssle, „durch den Ausfall von Marie-Christine Beddies uns Anika Bissel mussten wir mit unseren Kräften haushalten.“ Fünfzehn Minuten vor dem Ende bogen die Kuties dann mit einem 4:1-Lauf zum 23:19 langsam, aber sicher auf die Siegerstraße ein. „Insgesamt haben wir mit mehr Druck im Angriff agiert“, freute sich der Coach. Nutznießerin der sich daraufhin bietenden Räume war ein ums andere Mal Kreisläuferin Stefanie Schoeneberg. 

„Aber auch in der Breite waren wir auf allen Positionen torgefährlich, alles in allem eine gute Mischung.“ Die SG 09 Kirchhof zollte ihrer starken kämpferischen Leistung am Ende kräftemäßig den Tribut. „Wir haben 50 Minuten hart gekämpft, dann haben uns aber die nötigen Körner gefehlt“, so Kirchhof-Trainer Martin Denk. Den Gastgeberinnen gelang gegen die stabile Defensive der Herrenbergerinnen in der Schlussviertelstunde lediglich noch zwei Treffer. Zweimal Annika Blanke und ein Treffer von Aylin Bok besiegelten dann den deutlichen 27:21-Auswärtsieg. „Das gibt uns sicherlich auch für die kommenden Wochen ein neues Selbstvertrauen, wir werden uns weiter nur auf uns fokussieren“, blickt Leibssle bereits voraus. Denn am kommenden Samstag steht für die SG H2Ku das absolute Spitzenspiel gegen den derzeitigen Tabellenführer Sachsen Zwickau an, die Woche drauf das Schwaben-Derby in Waiblingen. 

SG H2Ku Herrenberg: Waldenmaier, Elbert (Tor); Schoeneberg (5), Blanke (4/1), Tuc (2), Bok (3), Bühler (1), Seeger, Foth (3/1), Wunschik, Neubrander (5/2), Hiller (3).