SG H2Ku Herrenberg ist gegen Tabellenführer Sachsen Zwickau chancenlos

Im Spitzenspiel der 2. Handball-Bundesliga der Frauen haben die Kuties eine herbe 22:37-Niederlage kassiert. Tabellenführer Sachsen Zwickau sorgte in der Herrenberger Markweghalle für klare Verhältnisse.
Kreiszeitung Böblinger Bote, 15. März 2021
Von Vanessa Frey
Das war ein ganz bitterer Abend für die Zweitliga-Handballerinnen der SG H2Ku Herrenberg. Am Samstagabend war die Gäu-Sieben in der heimischen Markweghalle zu keinem Zeitpunkt mit dem Tabellenführer BSV Sachsen Zwickau auf Augenhöhe. Die Gäste unterstrichen von Anfang an sowohl ihre Überlegenheit als auch ihre Aufstiegsambitionen auf eindrucksvolle Weise. Das deutliche 22:37 war die erste Niederlage für die Kuties in der heimischen Halle und gleichzeitig die höchste der gesamten Saison. „Insgesamt haben wir sechzehn freie Bälle verworfen und überhaupt keinen Zugriff in der Abwehr bekommen“, konstatiert Trainer Mike Leibssle, „das haben wir uns natürlich ganz anders vorgestellt, wir müssen das jetzt schnell abhacken.“
Bereits zu Beginn taten sich die Gastgeberinnen vor leeren Rängen offensiv äußerst schwer. Technische Fehler und zwei verworfenen Chancen brachten die Kuties nach knapp sieben Minuten bereits mit 1:4 in Rückstand. „Wir haben sehr schwer ins Spiel gefunden und hatten dann noch ein bisschen Pech“, hadert Mike Leibssle gleichzeitig auch mit zahlreichen Pfostentreffer seiner Schützlinge. In der eigenen Abwehr verlor die SG H2Ku zudem fast jede Eins gegen Eins Situation gegen die starken Sächsinnen, was den Kuties-Coach beim Stand von 2:6 nach zehn Minuten bereits zu seiner ersten Auszeit zwang. „Insgesamt hätte ich mit mehr Konsequenz und Kompaktheit gewünscht“, so der Reutlinger.
Seine Wünsche wurden zum Leidwesen der Fans vor dem Livestream jedoch nicht erhört. Im Gegenteil: die Kuties blieben weiterhin zu oft vor dem Tor der Gäste hängen, welche diese Fehler knallhart zu bestrafen wussten. Sieben Minuten vor dem Halbzeitpfiff wuchs der Rückstand erstmals auf zehn Tore zum 5:15 an. „Wir haben sieben vollkommen freie Würfe liegen lassen, teilweise auch viel zu früh abgeschlossen, das war gegen diesen Gegner einfach zu viel“, so Leibssle. Mit einem ernüchternden 7:20 ging es anschließend in die Pause.
„Wir haben uns in der Kabine vorgenommen nochmals den Reset-Knopf zu drücken und das Spiel für uns von vorne zu starten“, schildert der SG-Trainer. Doch der BSV Sachsen Zwickau blieb auch in Folge in seiner spielerischen Konsequenz gnadenlos. „Zwickau ist durch die Bank stark besetzt, da konnten sie auch ohne großen Bruch munter durchwechseln“, zeigt sich Mike Leibssle von den Gästen begeistert, „sie sind bereit für die erste Liga.“ Daran ließ die Mannschaft von BSV-Trainer Norman Rentsch keinen Zweifel. Für die Herrenbergerinnen ging es auf der anderen Seite lediglich noch um Schadenbegrenzung. Saskia Hiller markierte mit einem Doppelschlag in der 45. Minute das 15:28. „Leider hat sich unsere mangelnde Chancenverwertung und die instabile Abwehr weiter wie ein roter Faden durch das ganze Spiel gezogen“, meint Leibssle.
Am Ende stand für seine Mannschaft die herbe 22:37-Niederlage, wobei die Kuties dennoch weiterhin auf Rang drei in der 2. Handball-Bundesliga stehen. „Wir müssen diese Partie nun schnell vergessen“, so Mike Leibssle, „nächste Woche wartet die nächste schwere Aufgabe auf uns.“
Dann sind die Kuties zum Württemberg-Derby zu Gast beim VfL Waiblingen. Auch die Waiblingerinnen haben am Wochenende eine deutliche 23:33-Schlappe in Solingen hinnehmen müssen. Damit treffen zwei Mannschaften aufeinander, die sicherlich beide auf Wiedergutmachung aus sind.
SG H2Ku Herrenberg: Waldenmaier, Elbert (Tor); Schoeneberg, Blanke (5/3), Tuc, Bok (3), Bühler (2), Seeger (1), Foth (1), Neubrander (5), Hiller (5).