SG H2Ku Herrenberg lässt in Waiblingen nichts anbrennen

Kreiszeitung Böblinger Bote, 22. März 2021

von Vanessa Frey

Die Zweitliga-Handballerinnen der SG H2Ku Herrenberg haben am Samstagabend einen souveränen 26:22-Sieg beim VfL Waiblingen eingefahren. Von Beginn an hatte die Mannschaft von Trainer Mike Leibssle die Zügel fest in der Hand und ließ den selbst ernannten Tigers kaum eine Chance zur Entfaltung. Vor allem mit ihrem fast perfekten Zusammenspiel zwischen Torhüterin Laura Waldenmaier und der Abwehr kauften die Gäste den VfL-Angreiferinnen ein ums andere Mal den Schneid ab. „Die Grundlage für diesen Erfolg haben wir definitiv in der Abwehr gelegt“, freute sich Mike Leibssle, dessen Schützlinge zu keinem Zeitpunkt der Partie in Rückstand lagen. Durch den Derby-Sieg haben die Kuties ihren dritten Tabellenplatz im Unterhaus weiterhin gefestigt.

Knapp 45 Kilometer liegen zwischen den beiden Teams, eine klassische Derby-Stimmung kam in der Staufer Sporthalle vor leeren Rängen zwar nicht wirklich auf, jedoch ging die SG H2Ku von Beginn an hochmotiviert zu Werke. Aylin Bok über den Kreis öffnete nach knapp zwei Minuten den Torreigen, überhaupt wurde die Kreisläuferin von ihren Mitspielerinnen immer wieder gut in Szene gesetzt und war am Ende mit fünf Treffern beste Torschützin ihrer Mannschaft. „Diese Tore hat sie alle in den ersten zwanzig Minuten erzielt, unser Spiel über den Kreis war einer der Schlüssel zum Sieg“, freute sich Mike Leibssle über die gelungene Umsetzung seiner Vorgaben, „Waiblingen wollte unseren Rückraum früh attackieren, das hat uns dahinter viele Räume ermöglicht.“ 

Auch Torhüterin Laura Waldenmaier fand gut in die Partie und verschafte ihrem Team mit guten Paraden eine 5:2-Führung durch einen Gegenstoßtreffer über Saskia Hiller. Die Kuties standen auch im weiteren Verlauf kompakt in der Abwehr und ließen den Tigers um Sinah Hagen kaum Entfaltungsmöglichkeiten. Ein Doppelschlag von Bok schraubte den Spielstand in der 17. Minute erstmals auf eine 4-Tore-Führung zum 8:4 nach oben. Zwar schlich sich ab und an ein technischer Fehler oder ein Fehlwurf ins Spiel der Kuties, doch die Gastgeberinnen wussten diese kaum zu nutzen und so ging es beim Stand von 14:11 aus Sicht der Gäste in die Pause. 

Auch in Halbzeit zwei ließen sich die Herrenbergerinnen weiter nicht aus dem Konzept bringen und zogen konsequent und zudem erfolgreich ihren Stiefel durch. Carolin Tuc nutze in der 43. Minute eine Überzahlsituation clever aus und erhöhte erstmals auf fünf Tore zum 20:15. VfL-Trainer Thomas Zeitz sah die Felle seiner Mannschaft zunehmend davonschwimmen, reagierte mit seiner letzten Auszeit (47.) und agierte fortan mit der siebten Feldspielerin. „Auch in dieser Phase haben wir gut verteidigt“, so Leibssle, „ich hätte mir hinten raus lediglich etwas mehr Souveränität im Angriff gewünscht.“ Teils überhastete Wurfversuche ermöglichten dem VfL Waiblingen nochmals auf 19:24 zu verkürzen, doch Annika Blanke besiegelte kurz darauf den fünfzehnten Sieg der SG H2Ku in der laufenden Spielzeit. 

Dem VfL Waiblingen gelang bis zum Schlusspfiff nur noch ein wenig Ergebniskosmetik, während die Kuties mit dem 26:22-Endergebnis hochzufrieden sein können. „Wir freuen uns natürlich sehr, gerade nach der deutlichen Niederlage gegen Zwickau letzte Woche haben wir sehr konzentriert drauf hingearbeitet“, sagt Mike Leibssle. Noch sechs ausstehende Spiel hat das Gäu-Team Zeit, die bisher herausragende Saisonleistung noch weiter zu vergolden. Nächsten Sonntag erwarten die Kuties in der Markweghalle den derzeit Siebtplatzierten TSV Nord Harrislee. 

SG H2Ku Herrenberg: Waldenmaier, Elbert (Tor); Schoeneberg (2), Blanke (3/1), Tuc (4), Bok (5), Bühler (1), Seeger (1), Foth (1), Neubrander (4), Hiller (2), Beddies (3).