Das Ende einer Ära

In Herrenberg sind zwei weitere Personalentscheidungen gefallen, das Karussell dreht sich immer schneller.  Kapitänin Foth geht, Beddies bleibt.

Kerstin Foth (SG H2Ku Herrenberg) beim WurfM Zerin Oezcelik (SG 09 Kirchhof) (L) und Deborah Spatz (SG 09 Kirchhof) (R) , SG 09 Kirchhof – SG H2Ku Herrenberg, 2. Bundesliga Frauen, 06.03.2021, Foto: Eibner – Roland Sippel

25. März 2021, Kreiszeitung Böblinger Bote

Von Vanessa Frey

Das Personalkarussell bei den Zweitliga-Handballerinnen der SG H2Ku Herrenberg dreht sich immer schneller. Nun gaben die Verantwortlichen zwei weitere wichtige Entscheidungen für die Saison 21/22 bekannt: Kerstin Foth wird die Kuties verlassen und möchte erstmal eine Pause einlegen, Marie-Christin Beddies hat ihren Vertrag hingegen um ein weiteres Jahr verlängert.

Seit 2013 war Foth fester Bestandteil des Teams, hat den Aufstieg in die zweite Liga mitgemacht und war seither eine der Leistungsträgerinnen der SG. „Jahrelang habe ich den Verein und die Mannschaft an erste Stelle gestellt, nun brauche ist einfach Zeit für mich, um einmal durchatmen zu können“, erklärt die 23-jährige diesen Schritt. Sie ist nach Dora Elbert und Saskia Hiller der dritte Abgang bei den Kuties. „Kerstin ist unsere dienstälteste Spielerin, sie hat die Mannschaft über die Jahre geprägt, deshalb tut uns ihr Abgang natürlich sehr weh“, bedauert Hagen Gunzenhauser, sportlicher Leiter der SG H2Ku, den Entschluss. „Mir ist diese Entscheidung auch sehr schwergefallen“, lässt Kerstin Foth selbst durchblicken, „ich bin in Herrenberg erwachsen geworden und inzwischen auch hier zu Hause, dennoch kann ich mich mit dem eingeschlagenen Weg nicht mehr zu einhundert Prozent identifizieren und werde deshalb erstmal eine Pause einlegen.“ Wie lange diese einhalten wird, kann die geborene Balingerin derzeit noch nicht sagen. 

„Damit endet eine Ära“, weiß auch Trainer Mike Leibssle, „Kerstin wird uns menschlich sehr fehlen, wir hätten uns sehr gefreut, wenn sie weiter Teil unserer Mannschaft gewesen wäre, werden diesen Schritt aber natürlich akzeptieren.“ 2011 war die damalige C-Jugendliche von der JSG Balingen-Weilstetten in die ehemalige B-Jugend von Birgit Egenter ins Gäu gekommen und wurde über die Jahre an die erste Damenmannschaft herangeführt. „Auch in der aktuellen Saison zeigt sie wieder eine tolle Leistung“, meint ihr derzeitiger Coach, „sowohl in der Abwehr als auch im Angriff ist sie ein wichtiger Bestandteil unseres sportlichen Systems.“ Mit 88 Treffern und 4,4 Toren pro Spiel ist die Kapitänin hinter Annika Blanke und Lea Neubrander die drittbeste Torschützin der Mannschaft. „Für die kommende Saison müssen wir uns auf dieser Position neu finden, das Gesicht der Kuties wird sich dadurch sicherlich verändern“, weiß Mike Leibssle.  

Weiterhin Teil der Mannschaft bleiben wird hingegen Marie-Christin Beddies. Sie geht bei der SG dann in ihre mittlerweile siebte Saison und gehört damit zum festen Inventar der Kuties. „Marie ist fast schon ein Urgestein“, lacht Hagen Gunzenhauser, „wir wissen was wir an ihr haben, sie kann in Spielen den Unterschied machen.“ Mike Leibssle kann dem nur zustimmen: „Sie zählt für mich zu den flexibelsten Spielerinnen, ich kann sie auf nahezu allen Positionen einsetzten, zudem gehört sie zu den handlungsschnellsten Spielerinnen in der gesamten Liga, ihre Zusage freut uns ungemein.“ 

Beddies selbst ist ebenfalls froh, sich ein weiteres Jahr das Trikot der Kuties überstreifen zu können. „Ich fühle mich in Herrenberg sehr wohl, habe hier mittlerweile ein gutes Umfeld aufgebaut und auch beruflich hier Wurzeln geschlagen, das passt im Gesamtpaket“, sagt die flinke Mittespielerin, „unsere sportliche Leistung in dieser Saison ist zudem herausragend und ich hoffe wir können daran auch in der nächsten anknüpfen.“ Dann hoffte die 23-jährige auch wieder auf eine volle Tribüne in der Markweghalle: „das ist in dieser Runde schon alles etwas verrückt, unsere Zuschauer fehlen uns ungemein, ich freue mich schon darauf wieder vor vollen Rängen auflaufen zu dürfen.“