SG H2Ku Herrenberg verliert mit schwacher Leistung gegen TG Nürtingen

Vor allem im Angriff haben die Herrenbergerinnen beim Schwaben-Derby nicht überzeugt. (Foto: Eibner-Pressefoto)
12. April 2021, Kreiszeitung Böblinger Bote
Die SG H2Ku Herrenberg hat das Schwaben-Derby in der 2. Handball Bundesliga der Frauen mit 23:27 (11:11) verloren. Vor allem im Angriff zeigten die Kuties am Sonntag keine gute Leistung.
Herrenberg – Die Handballerinnen der SG H2Ku Herrenberg haben das Schwaben-Derby gegen die TG Nürtingen mit 23:27 (11:11) verloren. Für die Kuties war es die vierte Niederlage in der laufenden Saison der 2. Bundesliga. In der Tabelle stehen sie mit 34:10 Punkten nach wie vor auf dem dritten Platz. Jedoch kommt TuS Lintfort inzwischen gefährlich nahe. „Wir haben uns diese Niederlage selbst zuzuschreiben“, ärgerte sich Mike Leibssle nach der Partie. Der Kuties-Trainer war mit der Leistung seiner Mannschaft überhaupt nicht zufrieden. Vor allem im Angriff. „Da waren wir bei maximal 50 Prozent“, sagte er.
In der Nürtinger Theodor-Eisenlohr-Sporthalle entwickelte sich von Beginn an ein zerfahrenes Spiel, in dem auf beiden Seiten die Abwehrreihen dominierten. Die Herrenbergerinnen nahmen jedoch vor allem in den ersten zehn Minuten zu viele überhastete Würfe, die nicht ins Ziel fanden. So lagen sie nach sechs Minuten mit 2:4 zurück.
Im Angriff nie zu Normalform gefunden
Schon in den ersten Minuten zeigte sich, dass die Herrenbergerinnen in ihrem Angriffsspiel nicht zu Normalform fanden. Immerhin steigerten sie sich dann in der Defensive. Auch Laura Waldenmaier im Herrenberger Tor konnte sich mit insgesamt zehn Paraden auszeichnen. So bewahrte sie ihre Mannschaft in der Anfangsphase auch vor einem höheren Rückstand. Sandra Kussmaul glich zum 4:4 aus. Nach 15 Minuten hatte vieles darauf hingedeutet, dass sich die Kuties etwas absetzen könnten. Nürtingens Saskia Wagner kassierte eine Zeitstrafe und Kussmaul brachte die Gäste mit 7:5 in Führung (17. Minute). Doch in der Offensive ließen die Kuties nach wie vor einfach zu viele Bälle liegen. So konnten die Nürtingerinnen wieder mit 8:7 die Führung übernehmen (20.). „Wir haben zu viele falsche Entscheidungen getroffen und uns somit selbst das Genick gebrochen“, haderte Mike Leibssle.
Dazu kam, dass die Nürtingerinnen mit Christine Hesel ebenfalls eine starke Torhüterin auf ihrer Seite hatten. Auch sie brachte es auf insgesamt zehn Paraden und hielt ihre Mannschaft ein ums andere Mal in wichtigen Phasen im Spiel. So wehrte sie zum Beispiel allein im ersten Durchgang jeweils einen Siebenmeter von Lea Neubrander, Kerstin Foth und Annika Blanke ab. Die Führung wechselte daraufhin hin und her. Das Spiel war weiterhin stark von Kampf und Abwehrarbeit geprägt. In den letzten zehn Minuten vor der Pause fielen auf beiden Seiten nur noch jeweils drei Tore und es ging beim Stand von 11:11 in die Pause. Damit konnte Trainer Mike Leibssle nicht zufrieden sein.
Zu viele Fehler im Spiel
Gleich zu Beginn des zweiten Durchgangs kassierte Kuties-Kreisläuferin Stefanie Schoeneberg eine Zwei-Minuten-Strafe, welche die Gastgeberinnen ausnutzen, um mit drei Toren auf 15:12 davonzuziehen. Im Angriffsspiel machten die Herrenbergerinnen weiterhin zu viele Fehler, weshalb Leibssle beim Stand von 14:16 in der 35. Minute reagierte und eine Auszeit nahm. Diese zeigte Wirkung. Durch schnelle Ballgewinne in der Defensive waren die Kuties beim 16:16 wieder dran (40.). Und das, obwohl sie nach einer erneuten Strafe gegen Schoeneberg wieder in Unterzahl spielten.
Auf der Seite von Nürtingen machte Lea Schuhknecht den Herrenbergerinnen immer wieder große Probleme, weshalb die Kuties sie nach 45 Minuten in Manndeckung nahmen. So schafften sie es, den Gastgeberinnen den Spielfluss zu nehmen und häufig in Zeitspiel-Bedrängnis zu bringen. Doch auch in diesen Situationen fehlte die letzte Konsequenz. „Wir haben viermal ein Tor kassiert, obwohl der Gegner nur noch einen Pass spielen durfte“, konnte es Leibssle nicht fassen. Und dennoch brachte Carolin Tuc ihr Team noch einmal auf 20:20 heran und kurz darauf das erste Mal seit der 25. Minute wieder in Führung (52.). Das zeigt, was in diesem Spiel mit einer normalen Angriffsleistung möglich gewesen wäre.
Abwehr lässt nach
Zu allem Übel ließ die Gäu-Sieben dann jedoch auch in der bisher starken Abwehr nach. Durch drei Treffer von Saskia Wagner, die insgesamt elf Tore erzielte, zogen die Nürtingerinnen auf 24:21 davon. Leibssle reagierte, nahm die letzte Auszeit. Doch auch diese Maßnahme zeigte keine Wirkung mehr. Saskia Wagner machte mit ihrem Treffer zum 25:22 eine Minute vor Schluss alles klar und traf anschließend auch zum 27:23-Endstand.
Die Kuties müssen diese mangelhafte Leistung nun schnell aufarbeiten. Am kommenden Samstag empfangen sie den HC Rödertal, der leicht abgeschlagen auf dem vorletzten Tabellenplatz steht, in der heimischen Markweghalle.
SG H2Ku Herrenberg: Waldenmaier, Holzner; Schoeneberg, Bissel (3), Blanke (2), Tuc (2), Bok (1), Buhler (1), Kussmaul (2), Foth (5/davon 2 Siebenmeter), Seeger, Neubrander (5/2), Beddies (2).