SG H2Ku hat vor dem Duell mit Rödertal Personalsorgen

Einige Stammkräfte werden Trainer Mike Leibssle definitiv fehlen. Der Herrenberger Coach fordert dennoch, das gesamte Leistungsvermögen auf die Platte zu bringen.
17. April 2021, Kreiszeitung Böblinger Bote
Von Vanessa Frey
„Wir sind in absoluter Personalnot“, blickt Mike Leibssle, Trainer der Zweitliga-Handballerinnen der SG H2Ku Herrenberg, mit einige Sorgenfalten auf das Aufeinandertreffen mit dem Vorletzten HC Rödertal in der heimischen Markweghalle (Samstag, 20 Uhr). Mit Saskia Hiller und Lea Neubrander fallen definitiv zwei Stammkräfte aus, hinter dem Einsatz von Anika Bissel steht derzeit ein sehr großes Fragezeichen.
Dass ausgerechnet dann eine Mannschaft in der Markweghalle gastiert, die rechnerisch noch um den Verbleib in der Liga kämpft, macht die Aufgabe für die Gäu-Sieben nicht unbedingt einfacher. „Mit unserer Personaldecke wird das eine schwierige Angelegenheit“, weiß Leibssle und fordert gleichzeitig, dass seine Schützlinge ressourcenorientiert zu Werke gehen.
„Wir haben noch zwei ganz junge Talente auf den Außenbahnen, vier Rückraumspielerinnen und zwei Kreisläufer zur Verfügung“, beschreibt der Coach die Aufstellung seiner gesunden Feldspielerinnen. Die Verletzung von Hiller war bereits seit Anfang dieser Woche bekannt, die Rechtsaußen fällt mit einer Innenbandverletzung noch knapp drei Wochen aus. Zu allem Überfluss zog sich Neubrander im Training einen doppelten Bänderriss am linken Fußgelenk zu und wird voraussichtlich für den gleichen Zeitraum außer Gefecht sein. „Bei Anika Bissel macht die alte Verletzung am unteren Ansatz ihres linken Schienbeins wieder Probleme“, erklärt Leibssle.
Michelle Wunschik aus der zweiten Mannschaft nominiert
Um für ein wenig Entlastung zu sorgen, beorderte er Allrounderin Michelle Wunschik aus der zweiten Mannschaft erneut in den Zweitliga-Kader. „Mit ihr können wir die Ausfälle punktuell kompensieren, da sie sehr variabel auf allen Positionen einsetzbar ist.“ Gleichzeitig wird Torhüterin Sophia Holzner als Ergänzung auf der Bank Platz nehmen. Dora Elbert ist nach ihrer Oberschenkelblessur zwar wieder dabei, dennoch wollen die Verantwortlichen kein Risiko eingehen. „Ganz sicher wird Rödertal uns alles abverlangen, deshalb müssen wir trotz aller Umstände unser gesamtes Leistungsvermögen auf die Platte bringen.“
Der Tabellenvorletzte aus Großröhrsdorf in Sachsen kann sich rein rechnerisch bei noch fünf ausstehenden Spielen auf den rettenden elften Platz vorarbeiten. Ein Ausrufezeichen setzten die „Rödertalbienen“ bereits am vergangenen Wochenende mit einem 25:24 gegen den Fünften Solingen-Gräfrath. „Eine gut besetzte Truppe, das wird kein Selbstläufer“, weiß Leibssle, der sich auch noch gut an das 24:24 im Hinspiel erinnert. „Der HC hat einen guten Rückraum und kommt mit viel Tempo, da müssen wir dagegenhalten.“
Partie wird online wieder live übertragen
Beste Schützin im Team von Trainerin Egle Kalinauskaite ist Linksaußen Rabea Pollakowski mit insgesamt 92 Treffern und 5,4 Toren im Schnitt. „Ungeachtet des Gegners möchte ich, dass wir sehr schnell zu uns finden und sich alle auf das eigene Spiel konzentrieren“, fordert Mike Leibssle zudem eine clevere Spielsteuerung. „Wir müssen mit den Kräften haushalten und dabei immer einen kühlen Kopf bewahren.“ Mit einem Sieg könnten die Herrenbergerinnen im Saisonendspurt ihren dritten Platz weiter verteidigen, ehe es am 1. Mai zum direkten Aufeinandertreffen mit Verfolger Lintfort kommt.
Die Partie gegen den HC Rödertal wird von der SG H2Ku wie gewohnt online übertragen, zu finden ist der Livestream unter: https://frauen.sgh2ku.com/bundesliga-team/livestream/ im Netz.