SG H2Ku feiert souveränen 30:18-Heimerfolg gegen Rödertal
Nur zu Beginn der Partie haben die Herrenbergerinnen leichte Probleme mit dem Kellerkind. Trotz Verletzungssorgen ziehen die Gastgeberinnen in der Markweghalle schließlich klar davon.

18. April 2021, Kreiszeitung Böblinger Bote
Von Vanessa Frey
Die Zweitliga-Handballerinnen der SG H2Ku Herrenberg haben den HC Rödertal in der heimischen Markweghalle über weite Strecken dominiert und einen souveränen 30:18-Sieg eingefahren. Lediglich in der ersten Hälfte konnte der Vorletzte mit der Gäu-Sieben mithalten, obwohl deren Trainer Mike Leibssle auf drei Stammkräfte verletzungsbedingt verzichten musste.
„Aus diesem Grund und auch wegen der Art und Weise, wie wir dieses Spiel gewonnen haben, freuen wir uns natürlich sehr“, war der Coach mit der Leistung im vorletzten Heimspiel der Saison zufrieden. „Alle Feldspielerinnen haben sich in die Torschützenliste eingetragen, eine super Teamleistung.“ Mit einem Spiel mehr auf dem Konto sind die Kuties nun auch an den an diesem Wochenende spielfreien Füchsen Berlin vorbeigezogen und stehen vorübergehend auf Rang zwei.
Zunächst deutet sich die Machtdemonstration nicht an
Zunächst sah es in der Markweghalle allerdings nicht nach dieser Machtdemonstration aus, denn die Gastgeberinnen fanden nur äußerst schleppend ins Spiel und lagen nach fünf Minuten mit 0:3 hinten. Kapitänin Kerstin Foth eröffnete schließlich für ihre Farben den Torreigen, was ein zwischenzeitliches 3:3 einläutete.
Durch zahlreiche Paraden von Torhüterin Ann Rammer blieben die Rödertalbienen jedoch zunächst bei der Musik. „Wir haben zu viele Chancen liegen lassen“, haderte Mike Leibssle mit dem einzigen großen Manko seiner Schützlinge an diesem Abend. „Das war teilweise zu fahrlässig und muss in Zukunft definitiv besser werden.“ In der 16. Minute brachte Annika Blanke die Herrenbergerinnen zum ersten Mal überhaupt in Führung – 7:6. „Von da an haben wir uns im Angriff stabilisiert, und unsere Abwehrreihe stand in Kombination mit Laura Waldenmaier und später mit Dora Elbert im Kasten sehr gut“, so Leibssle. Bis zum Pausenpfiff baute die SG H2Ku den Vorsprung auf 13:8 aus.
Entscheidende Phase nach dem Wiederanpfiff
Nach Wiederanpfiff folgte die spielentscheidende Phase, denn innerhalb von sieben Minuten zogen die Kuties mit einem 5:0-Lauf auf 18:9 davon. „Ein sensationeller Start unserseits“, war auch der Coach begeistert. Zudem schien die Willenskraft des HCR von diesem Zeitpunkt an gebrochen. „Wir hatten Rödertal in der Abwehr voll im Griff, auch nach vielen Wechseln kam kaum ein Bruch in unser Spiel.“
Marie-Christin Beddies markierte mit ihrem siebten Treffer das 26:12 (49.). Die quirlige Rückraum-Mitte war an diesem Abend die beste Torschützin ihres Teams und bekam von ihrem Coach ein Sonderlob: „Marie hat ein überragendes Spiel abgeliefert und gute Entscheidungen getroffen.“ Auch ihre Mitspielerinnen ließen im weiteren Verlauf der zweiten Hälfte nicht abreißen und blieben auf allen Positionen souverän.
Verletzung von Annika Blanke bereitet sorgen
Kleiner Wermutstropfen war in der Schlussphase eine Verletzung von Annika Blanke, die fortan mit Problemen an der Wurfarmschulter nicht mehr eingreifen konnte. „Hoffentlich ist es nicht Schlimmes“, so Mike Leibssle mit einem bangen Blick auf seine ohnehin schon angewachsene Verletztenliste. Das 30:18-Endergebnis wurde dabei schon fast zur Nebensache.
Am kommenden Wochenende hat H2Ku spielfrei, ehe es in das Saisonfinale gegen Lintfort, Berlin und Leipzig geht. „Ein beinhartes Programm“, weiß Leibssle, der dennoch das bestmögliche Ergebnis herausholen möchte. Am 1. Mai geht es dann für Herrenberg mit dem direkten Aufeinandertreffen mit Verfolger TuS Lintfort weiter.
SG H2Ku Herrenberg: Waldenmaier, Elbert, Holzner; Schoeneberg (4), Blanke (6/davon 1 Siebenmeter), Tuc (2), Bok (1), Bühler (1), Seeger (3), Foth (5), Wunschik (1), Beddies (7).