Verletzungsgebeutelte SG H2Ku Herrenberg hat bei TuS Lintfort keine Chance

Kreiszeitung Böblinger Bote, 02. Mai 2021
Von Vanessa Frey
Für die SG H2Ku Herrenberg setzte es beim Tabellenvierten TuS Lintfort eine herbe 26:36-Niederlage.
Herrenberg – Mit nur zwei Feldspielerinnen auf der Bank sind die Zweitliga-Handballerinnen der SG H2Ku Herrenberg am Samstag zur TuS Lintfort gefahren. Beim Tabellenvierten setzte es dann für die von Verletzungen geplagte Mannschaft eine herbe 26:36-Niederlage. In der ersten Hälfte konnten die Kuties noch einigermaßen mithalten, allerdings brachte ein massiver Einbruch direkt nach dem Wiederanpfiff früh die Vorentscheidung. „Unter den gegebenen Voraussetzungen ist das kein Beinbruch“, wusste Trainer Mike Leibssle die Niederlage richtig einzuordnen, „vielleicht ist sie etwas zu hoch ausgefallen, meine Spielerinnen haben jedoch alles gegeben, ich kann ihnen keinen Vorwurf machen.“
Vier Stammspielerinnen fehlen
Ohne Annika Blanke, Lea Neubrander, Anika Bissel und Saskia Hiller waren die Herrenbergerinnen die Fahrt ins 364 Kilometer entfernte Lintfort im westlichen Teil des Ruhrgebietes angetreten. Diesen personellen Aderlass konnten auch die übrigen Spielerinnen im vorletzten Auswärtsspiel der Saison nicht auffangen. Gleich zu Beginn waren die Kuties in der Sporthalle Eyller Strasse durch einen Treffer von Lintforts Top-Torschützin Naina Klein mit 1:4 im Hintertreffen, konnten diesen Rückstand jedoch durch Aylin Bok in Folge zum 5:5 wieder egalisieren (9. Minute). Die dezimierten Kuties mobilisierten alle Kräfte, allerdings fanden Kerstin Foth und Co. besonders in der Defensive kaum Lösungen gegen den durchsetzungsstarken Rückraum der Gastgeberinnen. „Wir wussten um ihre Qualitäten, gerade Naina Klein hat uns große Probleme bereitet“, erkannte Leibssle die Leistung des Gegners neidlos an. „Wenn wir sie früh attackierten, haben sie gute Lösungen über den Kreis gefunden, alles in allem hat Lintfort das gut runtergespielt.“
Bis zum 12:14 blieben die Kuties noch in Schlagdistanz, allerdings erhöhten die Gastgeberinnen im Anschluss mit einem 4:0-Lauf zum 12:18-Pausenstand.
Nach Wiederanpfiff fallen die Kuties ab
Auch nach Wiederanpfiff tat sich die Gäu-Sieben sehr schwer. „Für unsere vier Rückraumspielerinnen war das natürlich sehr kraftraubend, das hat sich im weiteren Spielverlauf vor allem auf unsere Wurfquote ausgewirkt“, analysierte Leibssle. Diese lag bei den Kuties bei nur knapp 60 Prozent aus dem Feld. Lintfort nutze die Fehler der Herrenbergerinnen gnadenlos und ging in der 40. Minute erstmals mit neun Toren zum 24:15 in Führung. „Wir hatten dann natürlich kaum Alternativen auf der Bank und konnten somit keine neuen Impulse mehr setzten“, schilderte Leibssle. Seinen Schützlingen blieb nur noch übrig, sich um die berühmte Ergebniskosmetik zu bemühen. „Wir standen dann in der Abwehr sogar einen Tick besser“, lobte Leibssle die letzten Minuten der Partie.
Zwei Partien stehen noch aus
Das 26:36-Endergebnis ist für den Reutlinger dabei fast nebensächlich. „Ehrlich gesagt bin ich froh, dass alle Spielerinnen gesund aus diesem Spiel herausgekommen sind, alles andere wäre fatal gewesen.“ Zwei Partien stehen für die Kuties in der laufenden Runde noch auf dem Plan. Kommenden Sonntag geht es zu Hause gegen die Füchse Berlin, ehe sie zum Saisonfinale nach Leipzig reisen müssen. „Gerade den Saisonausklang zu Hause wollen wir natürlich noch einmal erfolgreich gestalten“, blickt Leibssle auf die Partie gegen den Aufstiegsaspiranten. „Da wollen wir alles reinlegen.“ Anpfiff ist um 20 Uhr in der Herrenberger Markweghalle.
SG H2Ku Herrenberg: Waldenmaier, Elbert, Holzner; Schoeneberg (1), Tuc (4/1), Bok (3), Bühler (1), Seeger (2), Foth (10/3), Wunschik (2), Beddies (3).
