Drei Neue für die SG H2Ku Herrenberg

Die 17-jährige Rebecca Rott: Eine von drei neuen Talenten für die SG H2Ku Herrenberg aus Metzingen Foto: Eibner/TBaur/Baur/ Eibner-Pressefoto

von Peter Gebhardt,  21.08.2021

Beim Testspiel in Neckarsulm überzeugen die Zweitliga-Handballerinnen der SG H2Ku Herrenberg eine Halbzeit lang und überraschen mit weiteren Neuzugängen.

Herrenberg – In ihrem vorletzten Vorbereitungsspiel auf die neue Saison unterlagen die Zweitliga-Handballerinnen der SG H2Ku Herrenberg beim Erstligisten Sport-Union Neckarsulm mit 26:36. Unzufrieden war Trainer Mike Leibssle mit dem Auftritt seiner Mannschaft trotzdem nicht.

Gut gehütetes Geheimnis

Es war ein bis zum Schluss gut gehütetes Geheimnis. Seit mehreren Tagen trainierten sie schon mit, in Neckarsulm standen zumindest zwei von ihnen auf der Platte. Die Rede ist von den jüngst getätigten Neuverpflichtungen der SG H2Ku. Gerade im Rückraum bestand nach dem Weggang von Kerstin Foth und Carolin Tuc sowie der Verletzung von Neuzugang Ronja Slawitsch Handlungsbedarf beim Zweitligisten. Die Lücken werden mit jungen, talentierten Spielerinnen des letztjährigen Bundesliga-Dritten TuS Metzingen geschlossen.

Bekannter Name in der Handballszene

Beim Namen Rebecca Rott werden Kenner sicher aufhorchen, genießt er doch einen guten Ruf in der Handballwelt. Ihre Eltern sind Ferenc und Edina Rott. Der eine, Ferenc, ist Geschäftsführer bei den „Tussies“. Die andere, Edina, ist ehemalige ungarische Nationalspielerin und wirkt schon lange als Trainerin in Metzingen. „Mit Rebecca bekommen wir einen echten Rohdiamanten“, kommt Mike Leibssle fast schon ins Schwärmen. Die erst 17-Jährige ist für die Rückraummitte und den linken Rückraum vorgesehen. „Sie wird sicher noch einige Zeit brauchen, besitzt aber schon jetzt ein großes Potenzial. Rebecca ist spielintellegent und torgefährlich“, freut sich der Kuties-Coach. Zudem erinnert sich Mike Leibssle noch gut an seine Zeit in Metzingen, als er die Rückraumspielerin in ihrer frühesten Jugend trainiert hatte. Diese nie abgerissenen Kontakte dürften auch einen nicht unerheblichen Anteil am Zustandekommen der jetzt getätigten Transfers gehabt haben.

Gardemaß von 1,88 Meter

Zweite im Bunde ist Britt van der Baan. Die gerade 20 Jahre alt gewordene Linkshänderin geht nach eigenem Bekunden den Schritt von Metzingen nach Herrenberg in erster Linie, um sich weiterzuentwickeln. Auf Rechtsaußen wird die Niederländerin um Spielanteile kämpfen, die ihr in Metzingen bisher nicht vergönnt waren.

Mit einem Gardemaß von 1,88 Meter ausgestattet kommt ebenfalls aus Metzingen mit Anna Albek eine echte Shooterin für den rechten Rückraum ins Gäu. Auch sie steht mit ihren 19 Jahren erst am Anfang ihrer handballerischen Entwicklung, bringt aber schon jetzt eine hohe Qualität mit. Bei der ungarischen Nachwuchshoffnung gibt es allerdings einen kleinen Wermutstropfen. Während eines Turniers der ungarischen Nachwuchs-Nationalmannschaft vergangene Woche in der Schweiz zog sich die Linkshänderin eine Bänderverletzung zu, die noch nicht abschließend diagnostiziert werden konnte.

Im Gegensatz zu Rebecca Rott, die komplett zu den Kuties wechselt, wurden Britta van der Baan und Anna Albek mit einem Zweitspielrecht für TuS Metzingen ausgestattet. Für einige Begegnungen könnten beide somit für die SG H2Ku nicht zur Verfügung stehen.

Starke erste Halbzeit in Neckarsulm

Mit diesem erweiterten Kader gilt es für Mike Leibssle nun, bis zum Punktspielstart am 4. September bei den Kurpfalzbären in Ketsch so viel Spielpraxis wie möglich zu sammeln. Mit der für die kommende Saison hoch eingeschätzten Sport-Union aus Neckarsulm war am Donnerstagabend schon einmal ein echter Prüfstein vorgegeben. Dass am Ende ein 36:26 von der Anzeigetafel in der altehrwürdigen Ballei in Neckarsulm leuchtete, war für den Trainer der Kuties dabei kein Beinbruch. „Wir wollten viel testen. Ich wollte vor allem alle Spielerinnen sehen“, so Leibssle. Und was er sah, konnte ihn vor allem in Hälfte eins zufrieden stellen. Mit 18:18 nahmen seine Spielerinnen ein so nicht erwartetes Resultat mit in die Kabine. „Vor allem mit der Angriffsleistung war ich vollauf einverstanden.“

Im zweiten Durchgang kam sein Team nicht mehr wie gewünscht ins Spiel. „Am Gegenstoß und der zweiten Welle müssen wir noch arbeiten“, legte der Kuties-Coach den Finger in die Wunde. Nur acht Tore im zweiten Durchgang sprachen hier eine deutliche Sprache.

Test und Pokalspiel

Zeit zum Einspielen bis zum scharfen Start Anfang September haben die Frauen der SG H2Ku noch zwei Mal. Am 26. August steht ein Testspiel beim Ligakontrahenten VfL Waiblingen an, bevor es drei Tage später zum Pokalspiel gegen den Zweitliga-Absteiger HSG Freiburg geht.

SG H2Ku Herrenberg: Waldenmaier, Schoeneberg (1), Blanke (2), Bok (4), Bühler (1), Seeger, Rott (4/davon 1 Siebenmeter), Neubrander (5/3), Beddies (3), Padutsch (3), van der Baan (2), Luber (1).

2. Handball-Bundesliga: Drei Neue für die SG H2Ku Herrenberg – Handball im Kreis Böblingen – Kreiszeitung Böblinger Bote (krzbb.de)