SG H2Kuties unterliegen in Solingen deutlich mit 22:32

von Peter Gebhardt, 12.09.2021
Zwei Durststrecken pro Halbzeit waren zu viel für die SG H2Ku Herrenberg beim HSV Solingen-Gräfrath. Die Zweitliga-Handballerinnen aus dem Gäu unterlagen klar mit 22:32.
Herrenberg – Auch vom zweiten Auswärtsspiel der Saison in der 2. Handball-Bundesliga kehrten die Frauen der SG H2Ku Herrenberg mit einer deutlichen Niederlage zurück. Beim HSV Solingen-Gräfrath waren zwei längere Phasen im Spiel fast ohne jeglichen Torerfolg mitentscheidend für das 22:32 (8:15).
Handball ist manchmal ganz einfach: Steht die Abwehr nicht gut und trifft der Angriff nicht, ist es unmöglich zu gewinnen. Dieses ernüchternde Fazit mussten die Kuties mit in den Bus auf die weite Heimreise nehmen.
Torarme Anfangsphase
Eine Tendenz war schon in der Anfangsphase erkennbar. In der Solinger Klingenhalle waren bereits sechs Minuten gespielt, die Anzeigetafel zeigte jedoch noch immer ein 1:1 an . „Wir haben hier schon vier klare Möglichkeiten vergeben, da hätte es 4:1 oder höher für uns stehen müssen“, meinte H2Ku-Trainer Mike Leibssle. Da aber mit Laura Waldenmaier ein sicherer Rückhalt im SG-Gehäuse stand, rächte sich diese mangelnde Chancenverwertung noch nicht. Im Gleichschritt ging es bis zum 4:4 (11.) durch die Partie.
Im Rückraum startete die SG wie erwartet mit Lea Neubrander als Spielmacherin sowie mit Marie Beddies und Rebecca Rott auf den Halbpositionen. Tanja Padutsch verblieb auf Rechtsaußen und musste somit nicht im rechten Rückraum aushelfen. Insgesamt war Leibssle mit der Spielanlage nicht unzufrieden, die Ausbeute ließ ihm allerdings die Haare zu Berge stehen. Am Ende zeigte die Statistik 15 freie Bälle, die nicht im Tor untergebracht werden konnten.
Abwehrverbund lässt die sonst übliche Geschlossenheit vermissen
Dass der Abwehrverbund die sonst selbstverständliche Geschlossenheit vermissen ließ, war fast noch das kleinere Übel. „Die zeitlichen Abläufe haben oft nicht gestimmt, sodass wir keinen richtigen Zugriff auf den Gegner bekamen“, bedauerte Leibssle.
Vor allem das Angriffsdilemma machte sich in den zehn Minuten vor der Pause bemerkbar. Aus einem 9:8 wurde bis zum Halbzeitpfiff ein 15:8 für das Heimteam. Eine Hypothek, die sich als zu groß erweisen sollte.
Auch taktische Kniffe in der zweiten Hälfte helfen nicht
Taktisch hatte sich der H2Ku-Trainer für Hälfte zwei einiges zurechtgelegt. Mit einer offensiveren 5:1-Deckung sollte der Angriffsmotor der Solingerinnen ins Stocken gebracht werden. Und im eigenen Angriff sollten seine Mädels mehr in die Schnittstellen vordringen. Beide Maßnahmen zeigten zunächst Wirkung. Die Gäste kämpften sich bis auf vier Tore heran.
Das 20:16 war für Solingen-Gräfrath aber so etwas wie ein Wecksignal. Von nun an waren die Gastgeberinnen nicht aufzuhalten, die Gäste mussten der Aufholjagd kräftemäßig Tribut zollen. HSV-Spielmacherin Lara Karathanassis setzte vor allem Vanessa Brandt immer wieder ein. Die Torjägerin traf nun nach Belieben und avancierte mit zwölf Treffern zur erfolgreichsten Werferin auf dem Parkett. Neun Minuten vor dem Abpfiff war beim 28:17 die Entscheidung längst gefallen.
Sarah Neubrander steht zumindest auf dem Spielberichtsbogen
Mike Leibssle probierte es zwar ab der 45. Minute mit der siebten Feldspielerin als taktisches Mittel, aber auch dies brachte keine Wende. Den Willen und die Moral konnte er seiner Mannschaft aber nicht absprechen. So wuchs der Rückstand bis zum Schlusspfiff zumindest nicht weiter an.
Eine kleine Überraschung hatte der Trainer aber schon vor der Partie parat: Auf dem Spielbogen erschien mit der Nummer 81 der Name Sarah Neubrander. Die Co-Trainerin und Schwester von Lea Neubrander hatte ihre Karriere vor drei Jahren beendet und stellte sich für den Notfall noch einmal zur Verfügung. Auf seine frühere Rückraumspielerin brauchte Leibssle aber nicht zurückgreifen, von weiteren personellen Hiobsbotschaften blieb verschont.
Gegen Aufsteiger Aldekerk wartet schon ein richtungsweisendes Duell
Kommenden Sonntag präsentieren sich die Kuties erstmals dem eigenen Publikum. Dann steht ab 16 Uhr das schon jetzt richtungweisende Duell gegen Aufsteiger TV Aldekerk auf dem Programm.
SG H2Ku Herrenberg: Waldenmaier, Holzner; Schoeneberg, Bok (1), Bühler (3), Seeger, Rott (5/davon 1 Siebenmeter), L. Neubrander (8/3), Beddies (2), Padutsch (1), Luber, Thiwissen (2), S. Neubrander, Graebling.