SG H2Kuties scheiden gegen Kurpfalz Bären aus

War von den Kurpfalz Bären nicht in den Griff zu bekommen: Die flinke Marie-Christin Beddies (am Ball) stellte die Defensive immer wieder vor große Probleme. Foto: Eibner/Tobias Baur

von Marvin Georg,  03.10.2021

Die Handballerinnen der SG H2Ku Herrenberg liefern den Kurpfalz Bären aus Ketsch in der zweiten Runde des DHB-Pokals einen großen Kampf. Obwohl nur wenige Alternativen zur Verfügung stehen, verlieren die Kuties das Spiel gegen den Favoriten nur knapp.

Herrenberg – Nach sechs Spielen in den letzten sechs Wochen hat sich bei den Handballerinnen der SG H2Ku Herrenberg der Kräfteverschleiß bemerkbar gemacht. Mit 29:32 schieden sie in der zweiten Runde des DHB-Pokals gegen Zweitliga-Konkurrent Kurpfalz Bären aus.

Mit nur noch zwei etatmäßigen Rückraumspielerinnen gingen die Kuties ins Duell mit dem Bundesligaabsteiger. Lea Neubrander hatte sich noch kurzfristig krankgemeldet, Rebecca Rott klagte über Rückenprobleme. Ohne große Wechselmöglichkeiten startete Trainer Mike Leibssle mit Michelle Wunschik, Sarah Neubrander und Marie-Christin Beddies ins Spiel. „Wir hatten ein ganz anderes Team zur Verfügung als in den vergangenen Wochen“, sagte der Coach.

Trotz allem legten die Herrenbergerinnen einen Blitzstart hin. Die flinke Marie-Christin Beddies, die später von den Gästen zur Spielerin des Spiels gewählt werden sollte, wirbelte die Abwehrreihe durcheinander und konnte immer wieder erfolgreich für ihre Mitspielerinnen auflegen. Nach dem gut herausgespielten 6:1 durch Maileen Seeger war Gästetrainerin Franzi Steil schon bald gezwungen, die erste Auszeit zu nehmen.

In der Abwehr fehlt die letzte Konsequenz

Vor allem Beddies war ihr ein Dorn im Auge, weshalb sie fortan gedoppelt wurde. So schlichen sich in das Angriffsspiel der SG H2Ku immer wieder technische Fehler ein. Diese wussten die Gäste aus der Rhein-Neckar-Region zu nutzen. Die Abwehrreihe der Kuties verteidigte jedoch im Kollektiv alles weg. Somit zwangen sie die Gäste immer wieder zu langen Angriffen. Lediglich die letzte Konsequenz fehlte, deshalb fand der Ball teilweise nach dem letzten Pass der Gäste trotzdem immer wieder den Weg ins Tor.

Drei Spielerinnen aus der zweiten Mannschaft machen ihre Sache gut.

In der 20. Minute war die Führung der Gastgeberinnen egalisiert. Fortan ging es bis zum 17:17 zur Pause im Gleichschritt weiter. Nach der Halbzeit stellten die Gäste von einer 6:0-Formation in der Abwehr auf ein offensiveres 3:2:1 um. Trotzdem fanden die Herrenbergerinnen immer wieder Lösungen, um zum Torerfolg zu kommen.

Mit zunehmender Spieldauer wechselte Leibssle neben Wunschik auch Sandra Kußmaul und Katrin Friedrich ein. Alle drei etatmäßigen Württembergliga-Spielerinnen überzeugten mit guten Aktionen. „Sie haben sich gut eingebracht. Ohne sie hätten wir keine schlagkräftige Truppe gehabt“, lobte Leibssle.

Das Pokalspiel genutzt

Der Coach nutzte das Pokalspiel auch, um die eine oder andere taktische Variante auszuprobieren. Des Öfteren brachte er die siebte Feldspielerin im Angriff und spielte mit zwei Kreisläuferinnen. So konnten die Außen gut freigespielt werden. „Wir haben dabei nur einen Gegentreffer bei leerem Tor kassiert und gehen hier mit einem deutlichen Plus raus“, lautete Leibssles Fazit.

Damit konnte sein Team lange mithalten. Auch weil Torhüterin Sophia Holzner, die viel Spielzeit bekam, immer wieder parierte. Irgendwann wurden die Kurpfälzerinnen jedoch stärker, zogen in der 53. Minute auf 30:27 davon. Bei H2Ku schwanden die Kräfte. Spätestens als Cara Reuthal auf 32:27 für die Gäste stellte, war allen Zuschauern in der Markweghalle klar, wer als Sieger vom Feld gehen würde.

Trotz des Ausscheidens war Mike Leibssle zuversichtlich. „So wie wir aufgetreten sind, bin ich positiver Dinge für die Zukunft“, sagte er. Auch wenn die Kuties mit einer fast komplett anderen Mannschaft gespielt haben, erkannte er einen großen Fortschritt im Vergleich zum Liga-Duell vor vier Wochen. „Wir haben viel geduldiger gespielt“, freute er sich. Jetzt hat die SG nach kräftezehrenden Wochen erst einmal ein spielfreies Wochenende.

SG H2Ku Herrenberg: Waldenmaier, Holzner; Schoeneberg (1/davon 1 Siebenmeter), Wunschik (3), Kußmaul (3), Bok (2/1), Bühler (4/1), Seeger (2), Rott, Beddies (6), Friedrich (2), Luber (3), S. Neubrander (3/1).

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