Zweiter Saisonsieg für die SG H2Ku Herrenberg

von Peter Gebhardt, 17.10.2021
In einer dramatischen Partie gewinnt die SG H2Ku Herrenberg mit 26:24 gegen den HC Leipzig.
Herrenberg – Die SG H2Ku Herrenberg kann in der 2. Handball-Bundesliga der Frauen den Blick wieder etwas nach oben richten. Die Kuties besiegten in der heimischen Markweghalle den HC Leipzig mit 26:24 (14:10) und belegen nach dem fünften Spieltag Rang zehn in der Tabelle.
Der Innenblock der Kuties steht felsenfest
Dass die Partie durchaus eng werden könnte, war im Vorfeld eigentlich klar gewesen. Deshalb war es auch nicht unbedingt vorauszusehen, dass die Gastgeberinnen in der Startviertelstunde ein wahres Feuerwerk abbrennen könnten. 8:2 stand es zu diesem Zeitpunkt nach einem Treffer von Ronja Bühler. Schon die Auszeit von Leipzigs Trainer Fabian Kunze beim Stand von 5:2 lief scheinbar ins Leere. „Wir haben Herrenberg durch unsere Fehler immer wieder zu Toren eingeladen“, sagte Kunze nach dem Spiel. Viel wichtiger aber war das Deckungsverhalten der Kuties. Der Innenblock, in dem quasi als Vertrauensvorschuss Rückkehrerin Sulamith Klein von Beginn an agierte, stand felsenfest. Auch an den anderen Abwehrspielerinnen liefen sich die Gäste immer wieder fest. So nahm Fabian Kunze auch früh einen Wechsel auf der Spielmacherposition vor – für Lotta Röpcke nahm nun Emily Theilig das Spiel in die Hand. Da auch die zu Beginn noch unauffällige Jaqueline Hummel immer mehr auftaute, kam weitaus mehr Ruhe und Struktur ins Spiel des HC Leipzig. Drei Tore in Folge zum 8:5 ließen die aufkommende Dramatik schon erahnen.
Zur Pause steht es komfortabel 14:10
Noch aber konnten die Kuties den Gegner auf Distanz halten. Als mit Britt van der Baan, die mit sieben Treffern erfolgreichste, und mit Marie Beddies, die beste Spielerin der SG H2Ku, nach 25 Minuten auf 13:8 stellten, war die Welt vorerst wieder in Ordnung. Auch das 14:10 zum Pausenpfiff entsprach in etwa dem Spielverlauf.
Die zweite Hälfte brachte zunächst nichts Neues. Die Kuties verteidigten ihren Vorsprung mit Kampf und Geschick bis zum 18:13. Da waren noch 20 Minuten zu spielen. „Uns war klar, dass Leipzig noch einmal aufkommen würde“, beschreibt Mike Leibssle die Minuten danach. Fünf Minuten reichten dem HC Leipzig, wieder vollends ins Spiel zu kommen. Die SG H2Ku agierte fahrig und unkonzentriert. Zudem wurde Britt van der Baan in dieser Phase mit einer Roten Karte vom Feld geschickt. 19:18 führten die Gastgeberinnen nur noch, zweimal hatten die Gäste die Chance zum Ausgleich. Stattdessen markierte Lea Neubrander mit einem Schlagwurf das 20:18. Damit kehrte auch wieder etwas mehr Ruhe und Sicherheit zurück.
Nach sieben torlosen Minuten steht es nur noch 23:23
Eine Entscheidung reifte hier aber beileibe noch nicht an – im Gegenteil. Nach dem 23:20 acht Minuten vor dem Ende folgten sieben torlose Minuten und das 23:23 für den HCL durch Emily Theilig. Doch bevor überhaupt jemand auf die Idee einer Niederlage kam, brachte nur Sekunden später Marie Beddies die Kuties wieder in Führung. Das Tor, mit Hilfe des Innenpfostens erzielt, war praktisch das Sahnehäubchen auf die starke Leistung der umtriebigen und stets präsenten Rückraumspielerin. Mit drei eigenen Fehlern nahm sich der HC Leipzig dann endgültig selbst aus dem Spiel. Die Treffer von Sarah Neubrander und Aylin Bok sicherten den Kuties unter dem Beifall der 200 Zuschauer die Punkte drei und vier der laufenden Saison.
Rückkehrerin Sulamith Klein leistet wertvollen Beitrag
Lobende Worte hatte Trainer Mike Leibssle für seine Mädels parat. Neben der mannschaftlichen Geschlossenheit lobte er den viertelstündigen Auftritt von Torhüterin Sophia Holzner, die mehrere entscheidende Bälle parieren konnte. Und dann war da ja noch die Rückkehr von Sulamith Klein. „Chapeau für diese Leistung. Natürlich können noch nicht alle Abläufe stimmen, aber mit ihren drei Toren und der Arbeit im Innenblock war sie für uns heute extrem wertvoll.“
SG H2Ku Herrenberg: Waldenmaier, Holzner; Schoeneberg (1), Wunschik (1), Klein (3), Bok (1), Bühler (2), Kußmaul, L. Neubrander (5), Beddies (5), van der Baan (7), Luber, S. Neubrander (1).