Kuties siegen beim Torspektakel in Mainz

War in der Offensive kaum aufzuhalten: Britt van der Baan (am Ball) überwand insgesamt achtmal die Mainzer Torhüterin. Foto: Eibner/Uli Scherbaum

von Marvin Georg,  21.11.2021

Die SG H2Ku Herrenberg holt den ersten Auswärtssieg in der laufenden Zweitligasaison. Beim FSV Mainz 05 setzen sich die Kuties mit 35:32 durch.

Herrenberg – Die Zweitliga-Handballerinnen der SG H2Ku Herrenberg haben beim Bundesliga-Absteiger FSV Mainz 05 einen wichtigen 35:32-Auswärtssieg eingefahren.

Wie wichtig dieser Sieg für die Kuties war, hatte bereits bei der Fahrt nach Mainz festgestanden. Mit nur vier Punkten aus den ersten acht Spielen standen die Herrenbergerinnen unter Zugzwang. Zudem gingen sie bei den ersten drei Auswärtsspielen jeweils als Verliererinnen von der Platte.

Trainer Mike Leibssle war perfekt vorbereitet

Trainer Mike Leibssle hatte seine Mannschaft in der spielfreien Woche sehr gut auf diese Herausforderung eingestellt. „Wir wussten genau, was kommen wird und waren top vorbereitet“, freute sich der Coach. Dennoch gestaltete sich die erste Halbzeit sehr ausgeglichen. Beide Offensivreihen fanden gut ins Spiel. Es entwickelte sich ein wahres Torspektakel in der Oberstadthalle.

Ganze 39 Tore konnten die Zuschauer alleine in Durchgang eins bestaunen. Die Abwehr fand auf beiden Seiten kaum Zugriff. Auch die Torhüterinnen waren zunächst kein Faktor. So blieben beide Teams in Schlagdistanz. „Unnötig“, fand Leibssle diese Ausgeglichenheit. „Es hat wieder die richtige Abstimmung gefehlt, mal sind wir im Mittelblock zu früh raus getreten, mal auf der Halbverteidiger-Position“, lautete seine erste Fehleranalyse. Die Mainzerinnen wussten dies zu nutzen.

Britt van der Baan und Anna Albek überzeugen in der Offensive

Auf der anderen Seite der Platte wussten die Herrenbergerinnen dafür restlos zu überzeugen. Schnelle Kombinationen, sauber vorgetragene Spielzüge und durchschlagskräftige Zweikämpfe führten stets zum Torerfolg. Gerade über die zwei Leihspielerinnen aus Metzingen konnte immer wieder verwandelt werden. Sowohl Britt van der Baan als auch Anna Albek hatten bis zur Pause jeweils fünf Tore auf dem Konto. „Hier hat Herrenberg eine enorme Qualität“, lobte Mainz-Coach Florian Bauer die starken Leistungen der beiden Linkshänderinnen. Dennoch ging seine Mannschaft mit einer kleinen 20:19-Führung in die Kabine.

In der Schlussphase richtig aufgedreht

In der Halbzeitpause war das Thema deshalb ganz klar. „Wie können wir die Abwehr stabilisieren“, fragte Coach Leibssle. Seine Mannschaft fand im Laufe des zweiten Abschnitts die richtigen Antworten darauf. Zunächst sah es jedoch so aus, als könnten sich die Mainzerinnen beim 25:22 (39.) leicht absetzen. Dann bauten die Herrenbergerinnen jedoch immer mehr Druck auf. Auch die Torhüterinnen konnten sich ein ums andere Mal auszeichnen. Dazu kam, dass Mainz nur neun Feldspielerinnen zur Verfügung hatte. „Wir wussten, dass ihnen irgendwann die Puste ausgehen wird. Deshalb wollten wir Tempo und Druck hochhalten.“

Beim 26:26 konnten die Kuties ausgleichen und waren in der Folge am Drücker. Als die ebenfalls gut aufgelegte Lea Neubrander in der 52. Minute den Ball krachend im Winkel unterbrachte, stand es schon 29:27 für die Gäste. Spätestens bei der Vier-Tore-Führung durch Maxime Luber zum 33:29 war das Spiel entschieden.

Am kommenden Wochenende ist TSV Harrislee zu Gast

Am Samstag reist mit „Waiblingen-Bezwinger“ TSV Nord Harrislee der nächste starker Gegner nach Herrenberg. „Wir werden noch massiv an der Abwehr arbeiten müssen“, betonte Mike Leibssle. Doch nach dem ersten Auswärtserfolg können die Kuties selbstbewusst in die neue Trainingswoche starten.

SG H2Ku Herrenberg: Holzner, Waldenmaier; Schoeneberg (1), Wunschik, Klein (4), Bok (2), Bühler (2), Seeger (1), Albek (8), Neubrander (6/davon 3 Siebenmeter), Beddies (1), van der Baan (8/3), Luber (2).

2. Handball-Bundesliga Frauen: Kuties siegen beim Torspektakel in Mainz – Handball im Kreis Böblingen – Kreiszeitung Böblinger Bote (krzbb.de)