SG H2Ku Herrenberg empfängt TSV Nord Harrislee

von Peter Gebhardt 26.11.2021
Wenn die SG H2Ku Herrenberg am Samstag den TSV Nord Harrislee in der Markweghalle empfängt, treffen zwei Mannschaften aufeinander, denen am vergangenen Wochenende eine Überraschung gelungen ist. Anna Albek wird nicht mit von der Partie sein. Sie ist bereits am Montag zur ungarischen Nationalmannschaft gereist und wird vom 1. bis 19. Dezember an der Weltmeisterschaft in Spanien teilnehmen.
Herrenberg – Wenn am Samstag um 18 Uhr in der Markweghalle das Spiel der SG H2Ku Herrenberg gegen den TSV Nord Harrislee in der 2. Handball-Bundesliga angepfiffen wird, dürften beide Teams nur so vor Selbstvertrauen strotzen. Sowohl die Kuties als auch die Gäste fuhren in der Vorwoche nicht gerade erwartete Siege ein. Die Herrenbergerinnen müssen allerdings auf eine wichtige Stützte aus dem Auswärtsspiel in Mainz verzichten.
Von Mainz ging es weiter nach Budapest
Für Anna Albek dürfte es sportlich die beste Nachricht ihrer noch jungen Handballkarriere gewesen sein. Die 19-Jährige wurde vom ungarischen Nationaltrainer Vlagyimir Golovin für die Weltmeisterschaft, die vom 1. bis 19. Dezember in Spanien stattfindet, nominiert. Das kam angesichts der starken Konkurrenz überraschend. Am Montag nach dem Spiel beim FSV Mainz 05 ging der Flieger Richtung Budapest. Dass die halbrechte Rückraumspielerin ausgerechnet zum WM-Auftaktspiel gegen die Slowakei am 2. Dezember ihren 20. Geburtstag feiert, rundet die außergewöhnliche Geschichte noch ab.
„Wir freuen uns natürlich über die Nominierung von Anna und wünschen ihr viel Erfolg“, ist auch Mike Leibssle stolz auf seinen Teilzeit-Schützling. In die Freude dürfte sich allerdings auch die eine oder andere Träne mischen. Nach anfänglichen Startschwierigkeiten fand die Kooperationsspielerin der TuS Metzingen immer besser ins Spiel der Kuties hinein. Britt van der Baan, ebenfalls aus Metzingen, und Anna Albek erzielten beim 35:32-Sieg in Mainz fast die Hälfte der Tore.
Im Rückraum muss erneut improvisiert werden
Für das Spiel am Samstag heißt dies jedoch auch, dass Leibssle ohne Linkshänderin im Rückraum agieren muss. Durch die Verletzung von Tanja Padutsch fehlt auch die Alternative. Die Lücke auf dieser Position wird nicht zum ersten Mal von Marie Beddies und Michelle Wunschik gefüllt. Ansonsten wird sich zum Kader aus der letzten Partie nichts ändern, wohl aber in der Spielweise. Während Anna Albek mit ihrem Gardemaß von 1,87 Metern als Shooterin über die Abwehr werfen kann, liegen die Stärken von Wunschik und Beddies in der Spielgestaltung und im Eins-gegen-eins.
Es ist Geduld gefragt
Über die Stärken des TSV Nord Harrislee konnte sich Mike Leibssle dagegen am letzten Wochenende ein gutes Bild machen. Die Anreise von mehr als 800 Kilometern von der dänischen Grenze konnte die Mannschaft nicht davon abhalten, den Spitzenreiter VfL Waiblingen eindrucksvoll mit 29:21 aus deren Halle zu werfen. „Die werden mit reichlich Rückenwind in den Süden kommen“, ist sich der Kuties-Trainer sicher. Was Leibssle in der Videoauswertung beobachtet hat, hat ihn durchaus beeindruckt: „Die schnelle und offensiv ausgerichtete Abwehrarbeit in der 6:0-Formation ist immer wieder für Tempogegenstöße gut.“ Was gegen Waiblingen so gut geklappt hat, wollen die Kuties unbedingt verhindern. „Wir müssen Harrislee in den Positionsangriff bringen“, erklärt Leibssle. Das heißt, die eigenen Angriffe müssen so vorgetragen werden, dass es keine einfachen Ballverluste gibt. Dabei ist neben Präzision vor allem Geduld gefragt.
Auch in der Markweghalle gilt die 2-G-Plus-Regel
Auch wenn die Spielmacherin Katharina Rahn und Rückraumspielerin Madita Karlotta Jeß aus der Mannschaft des Gegners herausragen, reisen die Gäste mit einer extrem ausgeglichenen Truppe an. Interessant wird sein, inwieweit sich die Kuties auf den Heimvorteil verlassen können. Auch für die Markweghalle gilt am Samstag die Alarmstufe II der Corona-Verordnung. Das heißt, dass nur geimpfte oder genesene Personen mit einem negativen Schnell- oder PCR-Test Zugang haben.
Die Partie wird ab 18 Uhr bei www.sportdeutschland.tv übertragen.