SG H2Ku Herrenberg hat gegen TSV Nord Harrislee keine Chance

Rückte in die Startformation und hielt die Herrenbergerinnen mit guten Paraden lange im Rennen: Torhüterin Sophia Holzner Foto: Eibner/Tobias Baur

von Peter Gebhardt 28.11.2021

Die Kuties können ihr Konzept gegen den TSV Nord Harrislee nur 15 Minuten lang auf die Platte bringen. Danach dominiert vor allem der Gegner das Geschehen und gewinnt in der Markweghalle verdient mit 34:31.

Herrenberg – Gut gelaunt konnten am Samstagabend die Frauen des TSV Nord Harrislee die gut zehnstündige Heimreise an die dänische Grenze antreten. Dank einer starken Leistung gewannen die Gäste das Spiel in der 2. Handball-Bundesliga bei der SG H2Ku Herrenberg mit 34:31 (16:13). Die Kuties konnten in der temporeichen Partie ihr Konzept hingegen nur eine Viertelstunde lang umsetzen.

Trotz 2-G-Regelung kommen 120 Zuschauer in die Halle

Nein, gegen Baden-Württemberg habe er nichts, versicherte Gästecoach Olaf Rogge nach dem Spiel verschmitzt auf die nicht ganz ernst gemeinte Frage bei der Pressekonferenz. Die Punkte nehme er aber trotzdem gerne mit. Verständlich, schließlich gelang seiner Mannschaft binnen einer Woche bei der zweiten Fahrt ins Ländle nun auch der zweite Sieg.

Die Kuties legen gut los

Dass dieser verdient war, darüber gab es am Samstagabend nach Schlusspfiff in der Markweghalle keine zwei Meinungen. „Wir hätten noch zwei Tage spielen können und hätten trotzdem nicht gewonnen“, fasste H2Ku-Trainer Mike Leibssle zusammen. Dabei hatten die 120 Zuschauer, die trotz 2-G-Plus-Regelung in der Halle waren, eine gute Startphase ihrer Mannschaft gesehen. Mit hohem Tempo und sicheren Ballpassagen wurde die gegnerische Abwehr in Verlegenheit gebracht. Fast im Alleingang sorgten Sulamith Klein und Lea Neubrander für die Tore der Kuties.

Der angenehme Nebeneffekt: Die stärkste Waffe von Harrislee, der Tempogegenstoß, kam dadurch nicht zur Geltung. Trotzdem hielten auch die Gäste die Spielgeschwindigkeit enorm hoch. So waren nicht einmal zwölf Minuten gespielt, als ein 8:8 von der Anzeigetafel leuchtete. Dazwischen hatte es noch eine Schrecksekunde gegeben, als Rechtsaußen Britt van der Baan beim Wurfversuch umgeknickt war und schmerzverzerrt am Boden lag. Für die Niederländerin ging es aber kurze Zeit später weiter.

Nach einer Viertelstunde geht die klare Linie verloren

Warum aber die Gastgeberinnen nach einer Viertelstunde ihre klare Linie verloren, war auch für Mike Leibssle nicht nachvollziehbar. Vor allem technische Fehler brachten den Spielfluss zum Erliegen. Harrislee nahm diese Einladungen dankend an und erzielte die gefürchteten Gegenstoßtore. Der Vorsprung wurde langsam, aber stetig größer. Die Kuties vergaben mehrfach hochkarätige Chancen zum Anschluss- oder Ausgleichstreffer fahrlässig. So ging es auch in der zweiten Hälfte weiter. Torhüterin Sophia Holzner war es zu verdanken, dass der Rückstand zur Pause mit 13:16 noch im Rahmen lag.

Mit einem 5:1-Lauf kommen die Kuties wieder heran

Nach Wiederbeginn sorgte der TSV Nord mit einem Doppelschlag für das 18:13. Zwar schlichen sich nun auch bei den Gästen technische Fehler ein, doch die Kuties konnten dies nicht nutzen. Im Gegenteil: Die fahrige Spielweise setzte sich bis zum 18:26 nach 45 Minuten nahtlos fort. Die dritte Auszeit nutzte Mike Leibssle für einige taktische Änderungen. Nachdem schon vorher Marie Beddies auf der vorgezogenen Deckungsformation die Kreise der bockstarken Jane Andresen und Madita Karlotta Jess einengen sollte, brachte der Trainer nun auch die siebte Feldspielerin im Angriff. Ein 5:1-Lauf sollte ihm auch Recht geben. Doch als gleich zwei Würfe nacheinander im verwaisten Tor der Herrenbergerinnen landeten, war auch dieses Experiment wieder beendet. Das Spiel war beim 24:30 bereits acht Minuten vor Schluss endgültig verloren.

Mit der Niederlage steht die SG H2Ku mit 6:14 Punkten weiter nur drei Punkte vor dem ersten Abstiegsplatz. Mike Leibssle verlangt in der kommenden Woche nun ein anderes Gesicht seiner Mannschaft, wenn es am Samstag zum Duell beim Staffelfavoriten Frisch Auf Göppingen kommt.

SG H2Ku Herrenberg: Holzner, Waldenmaier; Schoeneberg (4/ davon 1 Siebenmeter), Wunschik (2), Klein (7), Bok, Bühler, Seeger, Neubrander (9), Beddies (1), van der Baan (6/1), Luber (2).

2. Handball-Bundesliga: SG H2Ku Herrenberg hat gegen TSV Nord Harrislee keine Chance – Handball im Kreis Böblingen – Kreiszeitung Böblinger Bote (krzbb.de)