„Wir müssen schon einen Sahnetag erwischen“

H2Ku-Trainer Mike Leibssle: Die Aufgabe am Samstag in Göppingen ist schwer, aber auch nicht unlösbar. Foto: /DROFITSCH/EIBNER

von Peter Gebhardt 04.12.2021

Die Rollen vor dem Württemberg-Derby in der 2. Handball-Bundesliga der Frauen sind verteilt: Frisch Auf Göppingen ist am Samstag um 19 Uhr in der heimischen EWS-Arena klarer Favorit gegen die SG H2Ku Herrenberg. Droht ein Geisterspiel?

Herrenberg – Klarer könnten die Rollen vor dem Württemberg-Derby in der 2. Handball-Bundesliga der Frauen kaum verteilt sein. Wenn Erstliga-Absteiger Frisch Auf Göppingen am Samstag um 19 Uhr die SG H2Ku Herrenberg in der eigenen EWS-Arena empfängt (das Spiel wird auf sportdeutschland.tv übertragen), gehen die Kuties aus dem Gäu als klare Außenseiterinnen ins Rennen.

Frisch Göppingen ist Zweiter mit 16:4 Punkten

Mike Leibssle betrachtet das Aufeinandertreffen mehr als realistisch. „Wir müssten schon einen Sahnetag erwischen, um in Göppingen zu punkten“. Der Trainer der SG H2Ku sagt aber auch: „Unmöglich ist es natürlich nicht.“ Klar, dass in seinen Worten auch etwas Zweckoptimismus mitschwingt. Die Tabelle spricht vor dem Derby eine eindeutige Sprache: Während Frisch Auf mit 16:4 Punkten auf Platz zwei unmittelbare Tuchfühlung zum Spitzenreiter besitzt, stecken die Kuties mit nur sechs Pluspunkten im Tabellenkeller fest. Und auch die Aussage von Göppingens Coach Nico Kiener sagt einiges über die Kräfteverhältnisse aus: „Wir haben unser Team so zusammengestellt, dass wir nicht aus der 1. Bundesliga absteigen würden.“

Ungleiche Voraussetzungen

In der Tat gab es nach dem denkbar knapp verpassten Klassenerhalt einen Umbruch bei Frisch Auf. Junge hungrige Spielerinnen, meist aus der Region, wurden verpflichtet oder zurück unter den Hohenstaufen geholt. „Wir wollen aufsteigen, ganz klar. Wenn es aber nicht auf Anhieb klappt, greifen wir nächste Saison noch einmal an“, so Kiener weiter. Das heißt aber nicht, dass die Gastgeberinnen das Spiel auf die leichte Schulter nehmen. „Wir werden Herrenberg sicher nicht unterschätzen. Immerhin ist die Mannschaft, wenn auch mit einem etwas anderen Kader, in der vergangenen Runde Dritter geworden“, so noch einmal Nico Kiener.

Mike Leibssle weiß natürlich um die Stärke des Gegners und die ganze Infrastruktur im Verein. „Das sind natürlich ganz andere Voraussetzungen als in Herrenberg“, verweist der Herrenberger Trainer auf die ungleichen Gegebenheiten. Mit der weißen Flagge im Gepäck werden sich die Kuties aber nicht auf den Weg nach Göppingen machen. Vielmehr werden die Spielerinnen mit viel Vorfreude und noch mehr Motivation ins scheinbar ungleiche Match gehen. Mike Leibssle will mit seiner Mannschaft auf jeden Fall solch eine Tempohatz wie in der Vorwoche bei der Niederlage in eigener Halle gegen Harrislee vermeiden. „Da haben wir unser Pulver zu früh verschossen“, hat der Trainer in der Analyse erkannt. Das Problem für diesen Samstag sieht er aber noch woanders: „Göppingen ist so ausgeglichen besetzt, dass man sich gar nicht auf einzelne Positionen konzentrieren kann.“

750 Zuschauer sind erlaubt

Wenigstens hat sich im ohnehin schon dezimierten Kader kein weiterer Ausfall ergeben. So tritt die SG H2Ku in der gleichen Besetzung wie in der Vorwoche an. Für Verwirrung hatte dafür am Donnerstag die Ankündigung eines Geisterspiels gesorgt. Zu diesem Zeitpunkt hatte allerdings noch keine neue Coronaverordnung vorgelegen. Inzwischen steht jedoch fest, dass 750 Zuschauer zugelassen sind. Es dürfte also auch ein Plätzchen für die Herrenberger Fans geben.

2. Handball-Bundesliga Frauen: „Wir müssen schon einen Sahnetag erwischen“ – Handball im Kreis Böblingen – Kreiszeitung Böblinger Bote (krzbb.de)