Die SG H2Ku Herrenberg braucht im Heimspiel gegen TuS Lintfort einen Sieg

Auf Sulamith Klein (beim Wurf) müssen die Kuties in den letzten beiden Spielen des Jahres verzichten: Die Spielmacherin hat Meniskusprobleme. Foto: Eibner/Tobias Baur/Eibner-Pressefoto

von Peter Gebhardt 11.12.2021

Das Selbstvertrauen bei der SG H2Ku Herrenberg ist nach der Derby-Niederlage in Göppingen angeknackst, deshalb wäre ein Heimsieg in der 2. Handball-Bundesliga der Frauen am Samstag um 20 Uhr in der Markweghalle gegen TuS Lintfort doppelt wichtig.

Herrenberg – Nach der teils desolaten Vorstellung am vergangenen Wochenende bei Frisch Auf Göppingen brennen die Handballfrauen der SG H2Ku Herrenberg in der 2. Bundesliga am Samstag ab 20 Uhr in der Markweghalle auf Wiedergutmachung. Gegen TuS Lintfort soll vor dem Vier-Punkte-Spiel eine Woche später in Bremen mit aller Macht ein doppelter Punktgewinn her.

Angeknackstes Selbstvertrauen

Mike Leibssle lässt sich dieser Tage nicht aus der Ruhe bringen – zumindest nicht äußerlich. Wie es tief im Innern des 41-Jährigen aussieht, weiß allerdings niemand. Von einem extrem wichtigen und richtungsweisenden Spiel gegen den TuS aus Lintfort will der Herrenberg Trainer nichts wissen. „Die Messe ist noch lange nicht gelesen“, lässt er zur Bestätigung dessen verlauten. Vor allem will er aber wohl seine Spielerinnen nicht weiter unter Druck setzen, deren Selbstvertrauen ohnehin angeknackst ist. Und so bestand ein Teil der Trainingswoche neben einer gemeinsamen Einheit mit TuS Metzingen auch aus der Analyse des 24:47 in Göppingen. „Montag haben wir das Spiel aufgearbeitet, am Dienstag hat die Mannschaft intern ein Teambuildung im kleineren Rahmen abgehalten“, verrät Leibssle. Für den Coach ist klar, dass seine Mannschaft unbedingt ein Erfolgserlebnis braucht, um wieder ruhiger nach vorne schauen zu können. In diesem Zusammenhang war es sicher nicht förderlich, dass Werder Bremen am Mittwoch das Nachholspiel gegen Harrislee gewinnen konnte und damit nur noch einen Pluspunkt hinter den Kuties steht, die den ersten Nichtabstiegsplatz einnehmen.

Auch beim Gegner ist nicht alles Gold, was glänzt

Mit dem TuS Lintfort stellt sich ein Gegner am Fuße der Stiftskirche vor, der mit der bisherigen Ausbeute von 9:13 Punkten ebenfalls jeden Zähler braucht, um gar nicht erst den Blick nach unten richten zu müssen. Überhaupt nicht in die Planung passte dabei das 25:27 in eigener Halle gegen den HC Leipzig in der Vorwoche. Diese verlorenen Punkte will sich die Mannschaft vom Niederrhein in Herrenberg zurückholen. Gelingen soll dies mit einem starken Rückraum um Prudence Kinlend, Jule Samplonius und Lisa Kunert. „Darauf müssen wir uns einstellen“, warnt Mike Leibssle. Und: „Wenn man gegen den Rückraum zu früh heraustritt, entstehen große Räume am Kreis für Jana Willing.“

Sulamith Klein ist nicht dabei

Überhaupt will Leibsle, dass sich der Gegner wieder jedes Tor hart erarbeiten muss – anders als in Göppingen. „Jede muss jeder helfen, wir müssen eine hohe Kompaktheit hinbekommen“, gibt der Coach die Marschrichtung vor. Mitgehen kann diesen Weg am Samstag aber wieder nicht das komplette Personal. Zu den Hiobsbotschaften der vergangenen Wochen gesellte sich die Meldung, dass Sulamith Klein mit Problemen am Meniskus zu kämpfen hat und in den letzten beiden Partien des Jahres nicht zur Verfügung steht. Gleiches gilt für Michelle Wunschik. Die Rückraumspielerin aus der Württembergliga-Mannschaft hat bereits acht Spiele in der 2. Bundesliga absolviert und kann dem Team vorerst nicht mehr helfen. Ob und wie die 23-Jährige in naher Zukunft oben eingesetzt werden kann, wird in Gesprächen mit der sportlichen Leitung um Hagen Gunzenhauser geklärt werden.

Ab sofort gilt die 2G-Regel für Spielerinnen – die Kuties tangiert das nicht

Ebenfalls ihr achtes Spiel ohne Vertragsstatus wird am Samstag Sarah Neubrander bestreiten. „Wir brauchen nach dem Ausfall von Sulamith Klein Sarahs Erfahrung dringend“, so Mike Leibssle. Vervollständigen werden den Kader noch Marie Thiwissen und Svenja Graebling. Beide Spielerinnen aus der zweiten Mannschaft waren schon zu Beginn der Saison im Bundesligateam eingesetzt worden. Somit weist der Spielbogen im Vergleich zur Vorwoche eine Akteurin mehr auf. Weniger auf die Quantität als auf die Qualität kommt es aber am Samstag an. Deshalb muss mit dem Heimvorteil im Rücken das vorhandene Spielvermögen abgerufen werden.

Am Donnerstag hatte sich derweil die Handball Bundesliga Frauen (HBL) zu Wort gemeldet und eine 2G-Regel für alle Spielerinnen der 1. und 2. Liga eingeführt. Dieser weitreichende Beschluss tangiert die SG H2Ku allerdings nicht: „Bei uns sind alle Spielerinnen geimpft“, meint Mike Leibssle lapidar.

2. Handball-Bundesliga Frauen: Die SG H2Ku Herrenberg braucht im Heimspiel gegen TuS Lintfort einen Sieg – Handball im Kreis Böblingen – Kreiszeitung Böblinger Bote (krzbb.de)