SG H2Ku Herrenberg tritt im wichtigen Duell bei Werder Bremen an

von Peter Gebhardt 17.12.2021
Die SG H2Ku Herrenberg will in der 2. Handball-Bundesliga der Frauen ihren aktuellen Abstiegsplatz mit einem Auswärtssieg beim direkten Konkurrenten Werder Bremen in der Weser versenken.
Herrenberg – Um wichtige Punkte gegen einen Mitkonkurrenten um den Klassenerhalt in der 2. Handball-Bundesliga der Frauen geht es für die SG H2Ku Herrenberg am Samstag ab 19 Uhr. In der Klaus-Dieter-Fischer-Halle treffen die Kuties mit dem SV Werder Bremen auf eine Mannschaft, die sich durch zwei Siege in Folge in der Tabelle an den Herrenbergerinnen vorbeischieben konnte.
Mit dem ICE um 11.23 Uhr Richtung ab nach Bremen
Schnell und effizient – so stellt sich H2Ku-Trainer Mike Leibssle stets das Spiel seiner Mannschaft vor. Schnell und effizient ist am Samstag zumindest schon einmal die Anfahrt zum Auswärtsspiel. Um 11.23 Uhr geht es in Stuttgart per ICE nach Bremen. Um 16.45 Uhr ist der Zielort bereits erreicht, zur Halle wird das Team mit zwei gemieteten Kleinbussen fahren. Der Trainer der SG H2Ku sieht darin nur Vorteile. „Wir sind ausgeschlafen und können uns im Zug auch mal bewegen“, freut sich Leibssle. Um nicht in arge Zeitnot zu geraten, hat der sportliche Leiter Hagen Gunzenhauser noch ganz unbürokratisch mit den Gastgeberinnen eine halbstündige Verschiebung der Anwurfzeit auf 19 Uhr ausgehandelt.
Magere Ausbeute mit bisher nur sechs Punkten
Ausgeschlafen müssen die Kuties auf jeden Fall sein, wenn sie Zählbares aus Bremen mit ins Gäu nehmen wollen. Der Blick auf die Tabelle offenbart einige Fakten. So zum Beispiel, dass H2Ku seit dem späten Sonntag zum ersten Mal seit einigen Jahren auf einem Abstiegsplatz in der 2. Liga rangiert. Schuld daran ist neben der eigenen mageren Ausbeute von sechs Punkte ausgerechnet Gegner Werde Bremen, der sich durch zwei Siege in Folge gegen Nord Harrislee (30:26) und in Leipzig (27:19) von den Abstiegsrängen verabschiedet und die Kuties genau dort hingeschoben hat. Daraus ergibt sich der zweite, aber nicht weniger wichtige Fakt: Mit einem Sieg in Bremen kann die SG H2Ku ihren Kontrahenten wieder hinter sich lassen. Mehr Brisanz geht im Vorfeld nicht.
Anna Albek ist von der WM in Spanien zurück und steht wieder zur Verfügung
Unter Druck setzen wollen sich Trainer und Mannschaft dadurch allerdings nicht. „Ich spüre keine Verunsicherung in meinem Team, eher eine Jetzt-erst-recht- Mentalität“, stellt Leibssle fest. Und diese Stimmung im Team ist unter der Woche noch einmal um einige Prozentpunkte gestiegen, kam doch die gute Nachricht angesichts der großen Verletzungssorgen, dass Anna Albek die Mannschaft wieder unterstützen kann. Die frischgebackene ungarische Nationalspielerin kehrte nach dem knappen Hauptrunden-Aus ihrer Mannschaft bei der WM in Spanien am Dienstag nach Deutschland zurück und trainierte am Donnerstag in Herrenberg mit. Von Albek erhofft sich Mike Leibssle einen Schub fürs ganze Team, qualitativ und quantitativ. Nach dem verletzungsbedingten Ausfall von insgesamt vier Rückraumspielerinnen – zuletzt traf es Sulamith Klein – ist diese Personalie für den Trainer zumindest ein kleiner Silberstreif am Horizont.
Sarah Neubrander ohne Einschränkungen spielberechtigt
Im Aufgebot wird sich ansonsten wieder einmal einiges ändern. Anstelle von Marie Thiwissen und Svenja Graebling aus der Württembergliga-Mannschaft rückt diesmal Katrin Friedrich in den Kader. Sarah Neubrander wurde inzwischen mit einem Lizenspielerinnen-Vertrag ausgestattet, somit ist die Co-Trainerin ab sofort ohne Einschränkungen spielberechtigt. Zudem ist in Bremen auch Aylin Bok wieder an Bord, die im letzten Heimspiel gegen Lintfort noch gefehlt hatte.
Gutes Abwehrverhalten ist der Schlüssel zum Erfolg
Apropos Lintfort – genau jenes Abwehrverhalten, das seine Spielerinnen trotz der knappen Niederlage an den Tag gelegt hatten, wünscht sich Mike Leibssle auch am Samstag. Wie schon am vergangenen Wochenende gilt es auch diesmal, sich gegen einen starken Rückraum zu beweisen. „Vor allem mit Nina Engel verfügt Bremen über eine Ausnahmespielerin. Dazu kommen Lena Thomas und Spielmacherin Denise Engelke“, hat der Trainer erkannt. Mit Merle Heidergott hat Werder zudem noch eine erfahrene Torjägerin in der Hinterhand.
„Auch wenn wir als Außenseiter antreten, sind wir sicher nicht chancenlos“, macht Mike Leibssle deutlich. Als Motivation dient für Trainer und Mannschaft natürlich die Tatsache, dass mit einem Sieg der mentale Rucksack eines Abstiegsplatzes vorerst in der Weser versenkt werden könnte.