Die SG H2Ku Herrenberg tritt am Sonntag beim punktgleichen HC Leipzig an

von Peter Gebhardt 29.01.2022
In der 2. Handball-Bundesliga der Frauen ist die SG H2Ku Herrenberg am Sonntag beim HC Leipzig nur Außenseiter.
Herrenberg – Ein Wochenendausflug in der 2. Bundesliga wird es sicher nicht, wenn die Handballfrauen der SG H2Ku Herrenberg am Sonntag ab 15 Uhr beim HC Leipzig zum fälligen Punktspiel antreten. Dafür ist die Partie zu brisant, kann doch der Sieger des Duells einen wichtigen Schritt Richtung Mittelfeld machen.
Sonntagmorgen um sechs Uhr geht’s los
Auf Sonntagmorgen, Punkt sechs Uhr, ist Abfahrt Richtung Sachsen. Wenn alles planmäßig läuft, ist der Tross der SG H2Ku kurz nach Mitternacht wieder zurück in Herrenberg. Im Lager der Kuties hofft man natürlich, dass aus dieser Tortur möglichst eine Tor-Tour wird. Allerdings wird Trainer Mike Leibssle auch diesmal wieder auf wichtige Akteurinnen verzichten müssen.
Das Hinspiel im Oktober war einer der besseren Auftritte der SG H2Ku Herrenberg. Mit 26:24 setzte sich das Team mit einer vor allem kämpferisch überzeugenden Leistung durch. Für Leipzig war das Match eingebettet in eine Serie von sechs Niederlagen am Stück, die einen tiefen Fall in den Tabellenkeller zur Folge hatte. Schuld daran war auch die Verletzten- und Krankheitswelle, die den Sächsinnen arg zusetzte. Inzwischen hat sich die Mannschaft von Trainer Fabian Kunze nach zuletzt acht Punkten aus sechs Spielen wieder etwas freischwimmen können. Hätten die Spielerinnen in den beiden Partien gegen Mainz (30:31) und Berlin (26:27) noch mehr Wurfglück oder aber Cleverness an den Tag gelegt, wären sie das Team der Stunde.
Personalnot ist inzwischen Alltag
Von diesen Leistungen des Gegners war auch Mike Leibssle angetan: „Das Spiel bei den Füchsen Berlin hätten sie sogar gewinnen müssen“, sagt der H2Ku-Trainer. Auch wenn beide Mannschaften mit 12:20 Punkten derzeit Tabellennachbarn sind – die Favoritenrolle liegt sicher aufseiten der Gastgeberinnen. Schon allein mit der jeweiligen Kadersituation erklärt sich diese Konstellation, denn beim HC Leipzig sind viele der Leistungsträgerinnen wie die Zwillinge Jaqueline und Stefanie Hummel, Pauline Uhlmann, Wiebke Meyer oder Lilli und Lotta Röpke wieder an Bord. Für Mike Leibssle steht fest: „Hätte Leipzig nicht so enorm viele Ausfälle in der Hinrunde gehabt, stünde die Mannschaft viel weiter oben in der Tabelle.“
Lichtblick Aylin Bok
Auf der anderen Seite kämpfen auch die Kuties seit Monaten mit ihrer Personalnot. Der Unterschied zum HC Leipzig liegt aber darin, dass sich die Situation bei H2Ku partout nicht bessern will. Hat eine Spielerin eine Verletzung auskuriert, füllt eine andere das Lazarett wieder. Auch für diesen Sonntag gibt es vor dem Spiel in der Sporthalle Brüderstraße wieder mehrere Ausfälle. Klar ist, dass Tanja Padutsch, die erneut am Knie operiert werden muss, Ronja Slawitsch, Rebecca Rott und Annika Blanke weiterhin fehlen werden. Bei Aylin Bok gab es im Laufe der Woche Entwarnung. Ihre schmerzhafte Blessur vom vergangenen Sonntag hat sich glücklicherweise nur als Bänderdehnung herausgestellt. Ihr Einsatz in Leipzig ist aber trotzdem ungewiss. Sicher ist aber, dass die beiden Metzinger Kooperationsspielerinnen Anna Albek und Britt van der Baan wie schon in der Vorwoche krankheitsbedingt nicht mit von der Partie sein werden. Als Alternative für den Rückraum steht zumindest Sarah Neubrander bereit.
Katrin Friedrich aus der zweiten Mannschaft dabei
Für den Trainer der Kuties ist dies eine Situation, die inzwischen jede Woche zum Alltag gehört. Die größte Sorge bereitet ihm gerade, dass die restlichen Spielerinnen oft überstrapaziert werden. Deshalb wird am Sonntag Katrin Friedrich aus dem Kader der Württembergliga-Mannschaft im Bus nach Leipzig sitzen. Ob dort wieder so ein erfolgreicher Kraftakt gelingt wie am vergangenen Samstag beim 32:28 gegen die Kurpfalzbären Ketsch, dürfte die entscheidende Frage sein.