Die SG H2Ku Herrenberg reist am Sonntag zu Schlusslicht TV Aldekerk

Auf Linkshänderin Anna Albek, Kooperationsspielerin vom TuS Metzingen, können die Kuties in Aldekerk wieder zählen. Foto: HPX/Eibner/HPX /Eibner-Pressefoto

von Peter Gebhardt 11.02.2022 

In der 2. Handball-Bundesliga der Frauen will die SG H2Ku Herrenberg von der 500 Kilometer langen Fahrt an die holländische Grenze zum TV Aldekerk mit zwei Punkten im Gepäck zurückkehren.

Herrenberg – Wieder einmal knapp 500 Kilometer – wenn am Sonntag um 16 Uhr in der Vogteihalle von Kerken der TV Aldekerk und die SG H2Ku Herrenberg in der 2. Handball-Bundesliga der Frauen aufeinandertreffen, erinnert das unweigerlich an das letzte Auswärtsspiel der Kuties beim HC Leipzig. Das Ergebnis soll diesmal aber ganz anders aussehen.

Favoritenrolle wird angenommen

Mit 26:37 ging diese Partie vor zwei Wochen verloren. War dieses Ergebnis auch eine Folge der Reisestrapazen? Mike Leibssle hält nicht viel von dieser Theorie. „Wir müssen das zum Anpfiff ausblenden“, fordert der Trainer vor dem Auswärtsspiel. Immerhin, seit langer Zeit gehen die Frauen von H2Ku wieder einmal als Favoritinnen ins Spiel. „Ja, wir nehmen diese Rolle an“, redet Leibssle nicht lange um den heißen Brei herum. Aber er hebt gleichzeitig warnend den Zeigefinger: „Wenn wir glauben, die Aufgabe gegen den Tabellenletzten mit nur halber Kraft angehen zu können, haben wir uns geschnitten.“

TV Aldekerk ist angekommen in der Liga

Sein Respekt gegenüber dem Aufsteiger von der holländischen Grenze rührt sicher nicht von der Punktausbeute des Gegners. Ein magerer Zähler steht bisher auf der Habenseite. Mike Leibssle hat aber erkannt, „dass Aldekerk in den letzten Wochen in der 2. Liga angekommen ist“. In der Vorwoche gelang mit dem 28:28 in Bremen jener Punkt, der in Kerken so lange ersehnt wurde. Zuvor gab es bereits zwei knappe Niederlagen gegen den Tabellendritten Waiblingen (31:33) und den Fünften Regensburg (24:27). Zur Halbzeit hatte der Aufsteiger jeweils noch 16:14 geführt.

Klarer Vorsprung auf die Abstiegsplätze täuscht etwas

Es gibt also keinen Grund für die Kuties, ihren Gegner zu unterschätzen. Deshalb verspricht der Coach: „Wir werden Vollgas geben.“ Für die Mannschaft ist es ohnehin eines der wichtigeren Matches. Mit einem Erfolg würde sich die SG H2Ku weiter von den Abstiegsrängen entfernen. Sieht man sich die Tabelle an, scheinen die Befürchtungen mit dem Blick nach hinten vielleicht etwas übertrieben, allerdings haben die Kuties auch drei Spiele mehr absolviert als die Konkurrenz dahinter. Und jene acht Punkte Vorsprung relativieren sich ganz schnell auf gerade einmal zwei Minuspunkte weniger als der TVB Wuppertal, der momentan auf dem ersten Abstiegsrang steht.

Duo aus Metzingen ist wieder dabei

Die Zuversicht, dass die weite Heimreise am Sonntag mit zwei Zählern im Gepäck angetreten werden kann, gründet auch auf der personellen Situation. Die Erleichterung bei Trainer Leibssle ist vor allem deshalb groß, weil mit Anna Albek und Britt van der Baan seine zwei Kooperationsspielerinnen des TuS Metzingen die Reise antreten werden. Was alleine die beiden Linkshänderinnen wert sind, hat das letzte Heimspiel gegen den Tabellenzweiten Solingen gezeigt. Beim 32:29 sorgten sie mit dafür, dass stetig ohne Qualitätsverlust durchgewechselt werden konnte. Gerade der Abwehr hat dies enorm geholfen.

Nächste Debütantin aus dem Württembergliga-Team

Zwei Änderungen werden am Samstag trotzdem auf dem Spielberichtsbogen vermerkt sein. Für Marie Thiwissen wird Svenja Graebling in den Kader rücken. Beide Spielerinnen aus dem Württembergliga-Team rochieren seit Monaten miteinander. Zudem plagt sich Torhüterin Sophia Holzner mit Hüftproblemen. Für sie wird es mit Elena Pugar die nächste Debütantin im Bundesligateam geben. Die vielen Rotationen haben der Stimmung im Team bisher nicht geschadet. Sie dürfte auch kaum schlechter werden, sollte am Sonntag der vierte Auswärtssieg gelingen.

2. Handball-Bundesliga Frauen: Die SG H2Ku Herrenberg reist am Sonntag zu Schlusslicht TV Aldekerk – Handball im Kreis Böblingen – Kreiszeitung Böblinger Bote (krzbb.de)