Spiel der SG H2Ku Herrenberg abgesagt

von Peter Gebhardt 13.02.2022
Das hat es auch noch nicht gegeben: Die Handballerinnen der SG H2Ku Herrenberg waren schon auf dem Weg zum Auswärtsspiel beim TV Alderkerk, da drehte der Tross wieder um. Die Kuties können am Sonntag nicht an der holländischen Grenze antreten. Ihre PCR-Testergebnisse sind verloren gegangen.
Herrenberg – Die Hoffnung auf die Austragung der Partie beim TV Aldekerk schwang noch mit, als sich der Tross der Zweitligahandballerinnen der SG H2Ku Herrenberg am Sonntag um 7.30 Uhr auf den Weg machte. Doch hinter Bruchsal musste der Bus wieder umkehren. Der Anruf vom sportlichen Leiter Hagen Gunzenhauser war eindeutig: Das Spiel wird abgesagt. Die PCR-Testergebnisse fehlen.
Die Tests wurden am Freitag pünktlich abgeholt
Wie konnte das passieren? Am Freitag um exakt 18.37 Uhr holte ein Kurierfahrer die Tests an der Haslacher Sporthalle ab. „Dies können wir anhand der Statusänderung an der dafür eingerichteten App zweifelsfrei nachweisen“, betont Hagen Gunzenhauser. Die späteste Abgabezeit wäre 19.30 Uhr gewesen. Zugleich weist er darauf hin, dass alle Schritte des von der Handball-Bundesliga Frauen (HBF) vorgegebenen Prozedere eingehalten wurden.
Das zuständige Labor ist nicht mehr erreichbar
Nervös wurde man bei den Kuties schon am Samstagnachmittag. „Im Normalfall bekommen wir die Ergebnisse bis etwa 15 Uhr“, erklärt Trainer Mike Leibssle. Da bis 17 Uhr noch immer nichts vorlag, wurden die Beteiligten kontaktiert. Mit im Boot waren der Spielleiter der HBF, Uwe Stemberg, die Geschäftsstellenleiterin Marie Küppers und die SG-Verantwortlichen. Nicht mehr erreichbar war allerdings das zuständige Labor. Erst wieder am Sonntagmorgen ab 8.30 Uhr. Also verständigten sich Verein und HBF darauf, dass die Ergebnisse bis spätestens Sonntag 10 Uhr nachgereicht werden.
Wie die Tests verloren gingen, ist völlig unklar
Die Fahrt nach Kerken begann demnach noch planmäßig. Doch eine knappe Stunde nach Abfahrt meldete sich nun endlich auch das Labor. Dort wären keine PCR-Tests von den Kuties aufzufinden. Wie und wo diese verloren gingen, ist momentan noch völlig unklar. Die HBF setzte die Partie umgehend ab. Denn ohne Testergebnisse darf die SG H2Ku nicht antreten. Damit war der Arbeitstag für die Kuties beendet, bevor er begonnen hatte. SG-Hallensprecher Siegfried Dierberger war zudem schon um 7 Uhr aufgebrochen, um Anna Albek und Britt van der Baan aus Bad Wildungen abzuholen und zum Spielort zu fahren. Diese hatten dort nach dem Samstagsspiel des TuS Metzingen übernachtet. Nun führte der Weg wieder direkt zurück.
Wie geht es jetzt weiter?
Wie es nach der Absage weitergeht, wird in der kommenden Woche entschieden. Sowohl Mike Leibssle als auch Hagen Gunzenhauser sind fest davon überzeugt, alles richtig gemacht zu haben. Demnach gehen beide auch nicht davon aus, die Punkte am grünen Tisch zu verlieren. „Es bleibt spannend. Denn solch einen Fall gab es noch nie und ist auch nicht in den Statuten hinterlegt“, erklärt Gunzenhauser. Spannend auch deshalb, weil der SG H2Ku durch die Auswärtsfahrt nicht geringe Kosten entstanden sind. Denn wenn die Herrenberger schuldlos an dem ganzen Schlamassel sind, wollen sie natürlich nach dem Ärger über das ausgefallene Spiel nicht auch noch auf den Kosten sitzen bleiben.
Voraussichtlich kommende Woche wird sich ein Ausschuss um den Vorsitzenden der Frauen-Bundesliga, Andreas Thiel, mit dem Vorfall befassen und eine Entscheidung treffen. Im Lager der SG H2Ku Herrenberg geht man von einer Neuansetzung aus.