SG H2Ku Herrenberg kann Finanzlücke schließen

von Peter Gebhardt 25.02.2022
Die Finanzlücke ist geschlossen, die Lizenzunterlagen für ein weiteres Jahr in der 2. Handball-Bundesliga eingereicht. Jetzt muss die SG H2Ku Herrenberg nur noch den Klassenerhalt schaffen. Dazu gibt es erste personelle Neuigkeiten.
Herrenberg – Aufatmen in Herrenberg: Nach wochenlangem Hoffen und Bangen um den Fortbestand des Zweitligahandballs im Gäu gab es am Donnerstag die erlösende Nachricht. Die SG H2Ku wird auch in der kommenden Saison in Deutschlands zweithöchster Spielklasse agieren – wenn sie denn darf. Denn noch müssen die Kuties auch sportlich den Klassenerhalt festzurren.
Die Finanzlücke ist größtenteils geschlossen
Die Unterlagen wurden schon einmal fristgerecht eingereicht. Am Donnerstag ging der Ordner mit den Lizenzierungsunterlagen zum Büro der Handball-Bundesliga Frauen (HBF). Der späteste Abgabetermin wäre der 1. März gewesen. Für Katja Rhotert hieß es danach erst einmal durchatmen. „Ja, wir haben es geschafft“, freute sich die Geschäftsführerin der Herrenberger Handball GmbH. Damit ist natürlich nicht die Zusammenstellung der nötigen Unterlagen gemeint. Die Erleichterung drehte sich vielmehr um die wirtschaftliche Machbarkeit der 2.Bundesliga. Und da gab es zum Jahresende 2021 alarmierende Nachrichten über eine Finanzlücke von 50 000 Euro. Diese hatte die Zukunft des hochklassigen Frauenhandballs in Herrenberg massiv bedroht.
Im Hinterkopf bleibt ein kleines Aber
Am Montag saß die im November letzten Jahres gegründete Task Force zu einem letzten Gespräch vor der Vorstandssitzung, angesetzt für den Mittwoch, noch einmal zusammen. Da gab es quasi einen Kassensturz, in dessen Folge dann beschlossen wurde: „Ja, wir trauen uns die zweite Liga zu.“ Im Hinterkopf gab es aber noch ein Aber, denn das grüne Licht leuchtet momentan nur hellgrün. „Wir haben derzeit sechzig Prozent der geplanten Summe erreicht“, erklärt Katja Rhotert. Gleichzeitig verweist sie darauf, dass die Task Force in ihrer Zusammensetzung weiter aktiv bleibt. „Inzwischen sind wir zu einer Truppe zusammengewachsen, die mit viel Freude und Motivation bei der Sache ist.“ Der Grund für den fehlenden Restbetrag erklärt sich aus den noch nicht getätigten Vertragsabschlüssen mit den eigentlich gewünschten zwei Sponsoren im unteren fünfstelligen Bereich. Katja Rhotert bleibt dennoch optimistisch: „Wir sind in guten Gesprächen.“ Bis zum Sommer soll auch dieser noch fehlende Betrag beisammen sein.
Auch viele Privatpersonen helfen mit
Besonders angetan war die Geschäftsführerin von den vielen positiven Reaktionen im Umfeld. Mehrere Privatpersonen und Unternehmen halfen finanziell aus. Bei der Vorstandssitzung der Gesellschafter am Mittwoch, bei der Katja Rhotert die Zahlen präsentierte, gab es dann auch den meisten Gesprächsbedarf über die Nachhaltigkeit dieser Einmalzahlungen. Letztlich erfolgte aber die einstimmige Zustimmung zum vorgelegten Konzept. „Nun ist der enorme Zeitdruck erst einmal weg.“
Jetzt läuft die Kaderplanung auf Hochtouren
Zeitgleich mit der Sponsorensuche gilt es natürlich noch, einen schlagkräftigen Kader für die kommende Saison zusammenzustellen. Hier können die Verantwortlichen allerdings noch nicht in vollem Umfang an die Öffentlichkeit gehen. Aber zumindest sind inzwischen mit dem aktuellen Kader die Gespräche abgeschlossen. „Wir haben alles mündlich abgesprochen. Nach der jetzigen Entscheidung werden wir die Verträge in den kommenden Tagen auch schriftlich aufsetzen“, erläutert Hagen Gunzenhauser. Dass die Mannschaft indes sportlich in der Liga verbleibt, ist für den sportlichen Leiter sehr realistisch. „Es müsste schon mit dem Teufel zugehen, wenn wir den Klassenerhalt nicht schaffen sollten“, ist er sich sicher. „Zudem sind die Verletzten auf einem guten Weg, noch in dieser Saison ins Team zurückzukehren. Bei Rebecca Rott geschah dies schon zuletzt in Waiblingen. Im März könnte eventuell auch Annika Blanke wieder eingreifen. Und auch für Ronja Slawitsch sehe ich die Möglichkeit, dass sie nach ihrem Kreuzbandriss noch das eine oder andere Spiel bestreiten kann.“
Die Kooperation mit dem TuS Metzingen bleibt bestehen
Und es gibt noch eine weitere gute Nachricht in Sachen Kaderplanung. Auch in der kommenden Spielzeit wird es die Kooperation mit dem TuS Metzingen geben. „Das war schon in dieser Saison sowohl qualitativ als auch quantitativ ein enormer Gewinn für uns“, unterstreicht Hagen Gunzenhauser den Stellenwert von Anna Albek und Britt van der Baan. Dann lässt der sportliche Leiter doch noch ein paar Personalien aus dem Sack. Ronja Slawitsch wird definitiv auch in der kommenden Runde für die Kuties auflaufen. „Hier waren wir uns schnell einig, dass sie nach ihrer schweren Verletzung bei uns nun durchstarten will“, erklärt Gunzenhauser. Bei Rechtsaußen Maileen Seeger sieht die Sache allerdings etwas anders aus. Die Haslacherin wird den Verein verlassen und sich dem Ligakontrahenten TG Nürtingen anschließen. „Das finden wir sehr schade. Wir hätten das SG-Eigengewächs gerne hier in Herrenberg gehalten“, trauert Hagen Gunzenhauser dieser Personalie nach.
Maileen Seeger wechselt zum Ligakonkurrenten nach Nürtingen