Anschlusstreffer der SG H2Ku kommt bei 26-27-Niederlage zu spät

Sorgen um die Goalgetterin: Lea Neubrander (re.) verletzte sich kurz vor Schluss am Kopf, eine Diagnose steht noch aus. Foto: Eibner/Tobias Baur

von Peter Gebhardt 27.03.2022

Als das 26:27 aus Sicht der Zweitliga-Handballerinnen der SG H2Ku Herrenberg fiel, waren noch 20 Sekunden zu spielen. Zu wenig, um Gastgeber TG Nürtingen noch einmal in Bedrängnis zu bringen. Die Partie ging verloren.

In einem mitreißenden Derby unterlagen die Zweitliga-Handballerinnen der SG H2Ku Herrenberg mit 26:27(15:14) bei der TG Nürtingen. Ein Punktgewinn wäre durchaus möglich gewesen, doch vor allem die Schwächephase zu Beginn der zweiten Hälfte machte ihn zunichte.

Eine prall gefüllte Theodor-Eisenlohr-Halle sorgte für tolle Stimmung. Dass es bereits zehn Minuten nach dem Anpfiff aufseiten der Nürtinger Zuschauer merklich ruhiger war, sagt alles über das Spiel der Gäste. Eine wie entfesselt aufspielende Lea Neubrander sorgte gemeinsam mit den beiden Außen Ronja Bühler und Maileen Seeger für ein klares 7:2. Die aufmerksame Abwehr mit Laura Waldenmaier im Tor ließ wenig zu.

Langsam kommt Sand ins Getriebe der Offensive

Die immer offensiver und aggressiver auftretende TG-Deckung gegen Neubrander und Annika Blanke sorgte aber für etwas mehr Sand im Getriebe des H2Ku-Angriffs. Die Chancen wurden zunächst dennoch generiert. Die Startviertelstunde gehörte bis zum 11:7 noch den Kuties.

Dann aber gaben die Gäste langsam, aber sicher die Kontrolle aus der Hand. War das zuvor breit angelegte Spiel über die Außen noch ein Trumpf gewesen, ging von ihnen nun kaum noch Torgefahr aus. So konnte sich die Gastgeberinnen-Abwehr massiv auf die Mitte konzentrieren, der Vorsprung der Herrenbergerinnen schmolz. Das lag auch daran, dass sie den Rückraum um Lea Schuhknecht, Verena Breidert und Kerstin Foth weitgehend schalten und walten ließen. Als Nürtingen per Strafwurf zur Halbzeit auf 14:15 verkürzte, begann die Partie praktisch von vorn.

Nürtinger 7:2-Lauf kurz nach der Pause lässt Momentum wechseln

Auch die zweite Halbzeit begann mit einem 7:2- Lauf, diesmal allerdings von der TG. Das Momentum wechselten beim 21:17 die Seiten. Die reaktivierte Keeperin Monika Lide hatte jedoch etwas dagegen, sie entschärfte gleich einmal zwei Bälle – der Weckruf für die Mannschaft. „Ganz klar, Moni hat uns ins Spiel zurückgebracht“, war Trainer Mike Leibssle voll des Lobes. Lide brachte es innerhalb von 25 Minuten auf beeindruckende zehn Paraden.

Die Tore im Vorwärtsgang mussten trotzdem noch hart erarbeitet werden. Aber spätestens, als die Kuties nach dem 24:19 auf 25:23 verkürzten, war wieder alles möglich – eigentlich. „Vielleicht hat uns heute der unbändige Glaube zum Sieg gefehlt“, konnte Leibssle nur mutmaßen. Letztlich wurden in der Schlussphase zu viele Möglichkeiten ausgelassen. Als der Anschluss dann durch Annika Blanke gelang, waren beim 27:26 nur noch 20 Sekunden zu spielen.

Lea Neubrander stürzt im Getümmel zu Boden

Zu allem Überfluss verletzte sich Lea Neubrander auch noch am Kopf, als sie im Getümmel zu Boden stürzte. „Wir müssen abwarten, was bei der Untersuchung herauskommt“, hofft Mike Leibssle auf Entwarnung bei seiner Goalgetterin. 

SG H2Ku Herrenberg: Waldenmaier, Lide; Schoeneberg (1), Graebling (1), Blanke (6/davon 3 Siebenmeter), Kussmaul (3), Klein, Bok (2), Bühler (2), Seeger (2), Neubrander (7), Beddies (2), Luber.

2. Handball-Bundesliga: Anschlusstreffer der SG H2Ku kommt bei 26-27-Niederlage zu spät – Handball im Kreis Böblingen – Kreiszeitung Böblinger Bote (krzbb.de)