Echter Coup: Lea Neubrander verlängert ihren Vertrag

Der Daumen zeigt nach oben: Lea Neubrander bleibt eine eine weitere Saison bei der SG H2Ku Herrenberg. Foto: Eibner/Tobias Baur/Eibner-Pressefoto

von Peter Gebhardt 29.03.2022

Handball-Zweitligist SG H2Ku Herrenberg kann weiterhin mit seiner Torjägerin Lea Neubrander planen. Sie ist die absolute Wunschspielerin des sportlichen Leiters Hagen Gunzenhauser und soll das Rückgrat der künftigen Mannschaft bilden.

Für Hagen Gunzenhauser sind die freien Stunden vom Jahresbeginn bis in den März hinein stets knapp bemessen. Der sportliche Leiter des Handball-Zweitligisten SG H2Ku Herrenberg hat wie jedes Jahr die Aufgabe, die Frauen-Mannschaft für die neue Saison zusammenzustellen und Verträge auszuhandeln. Diese nicht immer leichte Arbeit hält aber ab und an auch mal richtige Glücksmomente für ihn bereit. Ein solcher dürfte ihm die Vertragsunterschrift von Lea Neubrander beschert haben.

Absolute Wunschspielerin

Aus seiner Freude über den Verbleib seiner Goalgetterin macht Gunzenhauser gar keinen Hehl: „Mit Lea können wir unsere absolute Wunschspielerin halten. Sie wird das Rückgrat unserer neuen Mannschaft.“ Dass die Unterschrift unter den neuen Kontrakt keineswegs selbstverständlich ist, zeigt ein Blick auf die Begleitumstände. Noch vor wenigen Wochen war durch die Finanzlücke im Etat die Zukunft des Herrenberger Frauenhandballs ungewiss. Erst Ende Februar ging der Daumen nach oben. Der Konkurrenz blieb der Kampf um die Finanzen natürlich nicht verborgen, und so gab es für die 22-Jährige mehrere Anfragen sowohl aus der 2. Liga als auch der Beletage ganz oben.

Allen Offerten widerstanden, weil das Gesamtpaket passt

Wie auch schon in den Jahren zuvor hat Lea Neubrander aber allen Offerten widerstanden. Warum? „Ich fühle mich sehr wohl in Herrenberg und freue mich auf die Herausforderung in der kommenden Spielzeit“, sagt sie. Das ist aber natürlich nur ein Teil der Wahrheit. „Ich habe mir mehrere Angebote angehört“, gibt sie unumwunden zu. „In Herrenberg stimmt aber das Gesamtpaket“, schiebt sie gleich nach. Dieses Paket besteht für die Rückraumspielerin vor allem aus der Mischung aus Handball, Studium und Familie. Derzeit studiert sie auf Grundschullehramt Mathe und Sport in Ludwigsburg. „Dies muss sich alles vereinbaren lassen, hier passt das zusammen“, freut sie sich auf die dann bereits achte Saison im Trikot der Kuties.

In der Abwehr auch mal auf der Außenposition „geparkt“

In der laufenden Saison erzielte Lea Neubrander 143 Treffer, die Platz vier in der Torschützenliste bedeuten. Das ist es aber nicht alleine, was die Rechtshänderin so wertvoll macht. „Lea ist inzwischen eine komplette Spielerin, die alles spielen kann“, betont Hagen Gunzenhauser. Dafür, dass seine wurfgewaltige Spielerin öfters auch in der Deckung auf der Außenposition „geparkt“ wird, hat der Manager eine einfache Erklärung: „Wir müssen sie während einer Partie auch mal schonen, denn sie ist einfach zu wertvoll für unser Spiel.“

Zur neuen Saison wird es Lea Neubrander auch mit einem neuen Trainer zu tun bekommen. Eine entscheidende Rolle habe dies für ihre Zusage aber nicht gespielt. „Ich hätte gerne auch mit Mike Leibssle weitergespielt, freue mich aber auf die Herausforderung mit Hans Christensen.“ Mit dem sie sich in Sachen Handball auf einer Wellenlänge sieht. Unter anderem wird es auch herausfordernd sein, dass die Goalgetterin sicher noch mehr Verantwortung übertragen bekommt. „Es wird schön, mit der jungen Mannschaft und Hans als Trainer einen neuen Weg zu gehen“, freut sich Lea Neubrander.

Die 1. Bundesliga noch nicht aus den Augen verloren

Den Weg eine Liga höher hat die Handballerin aber noch immer auf der Agenda: „Ich habe schon als Kind davon geträumt, einmal 1. Bundesliga zu spielen. Mit jetzt gerade einmal 22 Jahren habe ich dafür noch viel Zeit. Momentan ist aber Herrenberg meine beste Option.“ Für die kommende Runde hat sie erst einmal den Wunsch, mit einem Mittelfeldplatz und weniger Verletzungen nicht noch einmal so eine aufreibende Spielzeit wie jetzt erleben zu müssen. Und noch etwas steht ganz oben auf ihrer Wunschliste: „Endlich wieder eine volle Markweghalle!“

Mit Lea Neubrander, Laura Waldenmaier, Ronja Slawitsch, Steffi Schoeneberg, Ronja Bühler, Maxime Luber, Svenja Graebling aus derzweiten Mannschaft und Tammy Kreibich (aus Rödertal) steht inzwischen das Gerüst der Mannschaft für die neue Spielzeit.

2. Handball-Bundesliga Frauen: Echter Coup: Lea Neubrander verlängert ihren Vertrag – Handball im Kreis Böblingen – Kreiszeitung Böblinger Bote (krzbb.de)