Wichtiger H2Ku-Heimsieg gegen direkten Konkurrenten

Das Publikum setzte schon einige Minuten vor Schluss zum Jubeln an: Das 29:22 von Annika Blanke (re.) bedeutete die Vorentscheidung. Foto: Eibner/Nina Sander

von Peter Gebhardt 03.04.2022

Langsam setzt sich die SG H2Ku Herrenberg in der 2. Handball-Bundesliga der Frauen von den Abstiegsplätzen ab. Nach dem 30:26 gegen den direkten Rivalen FSV Mainz 05 beträgt der Abstand nun schon neun Punkte.

Mit einem hochverdienten 30:26 gegen den FSV Mainz 05 haben sich die Zweitliga-Handballerinnen der SG H2Ku Herrenberg in der Tabelle auf Rang elf vorgeschoben. Der Sieg war vor allem einer Steigerung in der zweiten Hälfte zu verdanken.

Während die Mainzerinnen mit Personalproblemen zu kämpfen hatten, war es auf der Auswechselbank der Kuties erfreulich eng. Lediglich die reaktivierte Torhüterin Monika Lide musste kurzfristig erkrankt passen. Für sie rückte Elena Pugar aus der Württembergliga-Mannschaft ins Team.

Trainer ordnet an, hohes Tempo zu gehen

Die Tempovorgabe des Trainers war also fast logisch. Seine Mannschaft versuchte, dies von Beginn an umzusetzen. Der schnelle Ball sorgte zwar für flüssige Angriffe, aber auch für ein hohes Risiko, das in der ersten Halbzeit nicht immer belohnt wurde. Intensiv war die Partie trotzdem, die Bedeutung für den Klassenerhalt von Beginn an spürbar.

Exemplarisch dafür stand die Szene, als sich Lea Neubrander im Eins-gegen-eins von Saskia Wagner abschütteln ließ. Das verlorene Duell zum 4:4 beantwortete sie fünf Sekunden später mit Wut im Bauch und dem eigenen Sturmlauf zum 5:4.

Zur Pause führen die Mainzerinnen noch mit 14:13

Im Gleichschritt ging es dann weiter. „Wir haben das Tempospiel von Herrenberg noch unterbinden können“, war FSV-Trainerin Nikoletta Nagy nicht unzufrieden. Das 14:13 für die Gäste zur Pause ließ beiden Teams noch alle Möglichkeiten.

Dass im zweiten Abschnitt die erste Mainzer Auszeit nur fünf Minuten auf sich warten ließ, war einem starken Start der H2Ku-Frauen zu verdanken. Mit vier Toren in Folge hatten die Gastgeberinnen binnen kürzester Zeit auf 17:14 gestellt. Auffällig war die Spielfreude, mit der die Kuties aus der Kabine kamen. Zudem lief auch Torhüterin Laura Waldenmaier heiß. Sie brachte es am Ende auf 17 Paraden.

Szenenapplaus für Anna Albeks frechen Steal

Es gab auch mehrfach Szenen, die von den gut gefüllten Rängen mit Szenenapplaus bedacht wurden. Anna Albeks frecher Steal mit dem eigenen Abschluss zum 21:18 war ein klares Signal an den Gegner, der sich nun auch immer mehr beeindrucken ließ. Als Lea Neubrander nach dem allerletzten erlaubten Pass zum 27:22 traf, war dies nicht nur ein Tor, sondern auch ein Wurf gegen die Psyche der Mainzerinnen.

Anna Albek glänzt gleich mehrfach

Die Gäste versuchten noch einmal, alle taktischen Möglichkeiten auszuschöpfen. Die kurze Deckung gegen Anna Albek, die nicht nur als Torschützin glänzte, sondern auch mit intelligenten Anspielen und guter Abwehrarbeit, verpuffte aber genauso wirkungslos wie das Sieben gegen Sechs in den letzten Minuten. Die Herrenbergerinnen spielten nun wie aus einem Guss. Annika Blankes 29:22 vier Minuten vor dem Ende ließ die Zuschauer schon feiern, der Rest war nur noch Mainzer Ergebniskosmetik.

Mike Leibssle will sich gar nicht lange mit Kritik aufhalten

Für Mike Leibssle stand der Sieg am Ende über allem. Deshalb wollte er sich auch gar nicht lange mit Kritik aufhalten. Denn für den Trainer war klar: „Das war ein ganz wichtiger Schritt für den Klassenerhalt.“ Mit nun neuen Punkten Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz kann die SG H2Ku relativ entspannt auf die weite Auswärtsfahrt am nächsten Wochenende an die dänische Grenze zum TSV Nord Harrislee gehen. 

SG H2Ku Herrenberg: Waldenmaier, Pugar; Schoeneberg (1), Blanke (5/davon 3 Siebenmeter), Klein, Bok (3), Bühler, Seeger, Kappus, Albek (7), Neubrander (6), Beddies (3), van der Baan (5/1), Luber.

2. Handball-Bundesliga Frauen: Wichtiger H2Ku-Heimsieg gegen direkten Konkurrenten – Handball im Kreis Böblingen – Kreiszeitung Böblinger Bote (krzbb.de)