Die SG H2Ku Herrenberg unterliegt arg ersatzgeschwächt in Harrislee mit 25:28

von Peter Gebhardt 10.04.2022
Die SG H2Ku Herrenberg verliert in der 2. Handball-Bundesliga der Frauen beim TSV Harrislee mit 25:28. Trainer Mike Leibssle stehen dabei nur zwei Auswechselspielerinnen zu Verfügung. Weiter geht’s am Donnerstag und am Ostersonntag.
Ohne Punkte im Gepäck mussten die Zweitliga-Handballerinnen der SG H2Ku Herrenberg die Heimreise von der dänischen Grenze antreten. Aufgrund der angespannten Personalsituation unterlagen die Kuties nicht ganz unerwartet beim TSV Nord Harrislee mit 25:28 (7:9). Am Ende wäre aber sogar ein Punktgewinn möglich gewesen.
Nur zwei Auswechselspielerinnen auf der Bank
Dass die SG H2Ku Herrenberg die Holmberghalle nicht mit einem Tempofeuerwerk einnehmen würde, war im Vorfeld klar. Ganze zwei Spielerinnen verloren sich zum Anpfiff auf der Auswechselbank der Gäste. Dementsprechend spielten die Kuties ihre Angriffe lange aus. Insgesamt gelang das ganz gut, allerdings ließ der Abschluss in der ersten Viertelstunde zu wünschen übrig. Das 2:5 nötigte Trainer Leibssle zur ersten Auszeit, der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten. Drei Tore in Folge von Lea Neubrander ließen die Partie nach knapp 20 Minuten beim 5:5 in einem ganz anderem Licht erscheinen. Auch deshalb, weil mit Laura Waldenmaier ein zuverlässiger Rückhalt im Tor stand. Am Ende brachte sie es auf 14 Paraden inklusive dreier gehaltener Strafwürfe. Mit einem eher ungewöhnlichen 9:7 für die Gastgeberinnen wurden die Seiten gewechselt.
Beim 22:17 scheint die Vorentscheidung gefallen
Die zweite Halbzeit sollte ein deutliches Plus an Toren bringen, am Abstand beider Teams änderte das aber nichts. Als noch eine Viertelstunde zu spielen war, hatte sich der TSV Nord mit dem 18:14 ein Polster erarbeitet, fünf Minuten später warf Stine Jansen für Harrislee mit dem 22:17 den ersten 5-Tore-Vorsprung heraus. Die Gefahr, dass die Kuties in der Schlussphase ihren schwindenden Kräften Tribut zollen müssten, war groß, bewahrheitete sich jedoch nicht. „Die Moral war herausragend“, stellte Mike Leibssle zufrieden fest.
Kuties holen Tor um Tor auf – bis zum 25:27
Mit dem 5-Tore-Minus ging es in die letzten fünf Minuten. 27:22 zeigte da die Leuchttafel an, und keiner der rund 150 Zuschauer dürfte wegen des Spielstandes einen erhöhten Puls gehabt haben. Dies sah nur wenige Minuten später ganz anders aus. Mit vollem Risiko einer Überzahl von sieben gegen sechs wurde Tor um Tor aufgeholt. Nicht zufällig erzielten mit Steffi Schoeneberg, Marie Beddies und Lea Neubrander drei Aktivposten die Treffer zum 25:27. Gerade die Leistung von Lea Neubrander nötigt Respekt ab. Mit ihrem Bänderriss im Fuß gehandicapt, ging die Torjägerin trotzdem immer wieder dahin, wo es weht tat und kam am Ende auf zehn Tore. Das ging natürlich nur deshalb, weil sie durch ihren Angriff-Abwehr-Wechsel mit Ronja Bühler lange Zeit in der Defensive geschont werden konnte.
Am Donnerstag und Sonntag gleich zweimal gefordert
Tatsächlich kamen die Gäste nach einer für Harrislee gestellten Wurffalle noch einmal in Ballbesitz. Der Angriff verpuffte aber 40 Sekunden vor dem Ende wirkungslos. „Verloren haben wir das Spiel aber nicht in diesen letzten Sekunden“, trauerte Mike Leibssle dieser verpassten Gelegenheit nicht länger nach.
In der kommenden Woche ist die SG H2Ku gleich zwei Mal am Ball. Gründonnerstag steigt das wichtige Nachholspiel beim Tabellenletzten Aldekerk, bevor es am Ostersonntag in eigener Halle gegen Frisch Auf Göppingen ins Württemberg-Derby geht.
SG H2Ku Herrenberg: Waldenmaier; Schoeneberg (4), Blanke (4/davon 2 Siebenmeter), Bok (1), Bühler, Seeger (2), Neubrander (10/3), Beddies (4), Luber.