SG H2Ku Herrenberg macht mit einem fulminanten 35:23 gegen Bremen alles klar

Spielmacherin Aylin Bok: Sonderlob vom Trainer Foto: Dennis Duddek/Dennis Duddek/ Eibner Pressefoto

von Peter Gebhardt 08.05.2022

Die SG H2Ku Herrenberg zeigt im Heimspiel gegen Werder Bremen eine Galavorstellung, gewinnt klar mit 35:23 und spielt damit auch in der kommenden Saison in der 2. Handball-Bundesliga der Frauen.

Jetzt ist es amtlich. Die Zweitliga-Handballerinnen der SG H2Ku Herrenberg spielen auch in der kommenden Saison in Deutschlands zweithöchster Spielklasse. Das eindrucksvolle 35:23 (16:9) gegen den SV Werder Bremen reichte aus, um den letzten verbliebenen Widersacher, den MTV Heide, uneinholbar auf Distanz zu halten, der am Abend davor in Mainz ein 33:31 vorgelegt hatte.

Konkurrent MTV Heide legt am Vorabend ein 33:31 vor

„ Dann richten wir es selbst“, gab sich Trainer Mike Leibssle kämpferisch. Dass aus diesem einfachen Vorhaben eine regelrechte Gala werden würde, ahnte aber auch er nicht. Die schon am Vortag angereisten Gäste wollten nach zuletzt vier Siegen aus fünf Partien auch aus der Markweghalle etwas mitnehmen. Dieses Vorhaben erhielt allerdings bereits in den ersten Minuten und einem 0:3-Rückstand einen herben Dämpfer.

Rote Karte für Bremen ist so etwas wie der Knackpunkt

In der Offensive leisteten sich die Kuties kaum Fehler. Leibssle konnte es sich sogar leisten, seine mit Schulterproblemen ins Spiel gegangene Goalgetterin Lea Neubrander in der ersten Viertelstunde zu schonen. Als Linksaußen Ronja Bühler beim Stand von 12:6 einen Konter startete, griff ihr Denise Engelke in den Wurfarm. Das Schiedsrichterinnengespann entschied sich nach kurzer Beratung für die Rote Karte, womit die Bremerinnen ihre wichtigste Spielerin verloren. Zumindest auf der mit 250 Zuschauern besetzten Tribüne machte sich danach beim 16:9 schon eine erste Feierlaune bemerkbar, allerdings verkürzte Werder noch einmal auf 18:14. „Da habe ich mir schon meine Gedanken zum Gegensteuern gemacht“, kam Leibssle kurz ins Grübeln. Diese Gedankenspiele wurden jedoch von Lea Neubrander, Steffi Schoeneberg und Maileen Seeger mit drei Treffern in Folge ad acta gelegt.

Die Kuties zünden noch einmal den Turbo

Die Kuties zündeten jetzt erst recht den Turbo. Vier Minuten vor dem Ende waren beim 31:21 erstmals zehn Tore Vorsprung erreicht, der letzte Treffer zum 35:23 durch Sulamith Klein wurde mit stehenden Ovationen der Zuschauer begleitet. Mike Leibssle wollte hinterher keine seiner Spielerinnen herausheben – tat es aber trotzdem: „Was Aylin Bok als Spielmacherin geleistet hat, war große Klasse.“ Vergessen wollte er auch nicht Torhüterin Laura Waldenmaier, eine auf die Zähne beißende Lea Neubrander, seine komplette Abwehr und eine nimmermüde Marie Beddies. „Allen anderen, die genauso gekämpft haben, tue ich damit natürlich Unrecht“, lächelte er fast schon entschuldigend.

SG H2Ku Herrenberg: Waldenmaier, Lide; Schoeneberg (6/davon 2 Siebenmeter), Klein (4/1), Bok (3), Bühler (1), Seeger (5), Schröder (2), Kappus, Slawitsch, Neubrander (10/3), Beddies (4/2), Luber, Meyer.

2. Handball-Bundesliga Frauen: SG H2Ku Herrenberg macht mit einem fulminanten 35:23 gegen Bremen alles klar – Handball im Kreis Böblingen – Kreiszeitung Böblinger Bote (krzbb.de)