Viele Veränderungen bei den Kuties versprechen spannende Entwicklung

von Peter Gebhardt 03.08.2022
Ein neuer Chef-Trainer, ein neuer Co-Trainer, dazu ein halbes Dutzend neuer Spielerinnen – bei den Zweitliga-Handballerinnen der SG H2Ku Herrenberg steht ein runderneuertes Team mitten in der Vorbereitung auf die neue Saison.
Den Verantwortlichen um den sportlichen Leiter Hagen Gunzenhauser und der Geschäftsführerin der SG H2Ku Handball GmbH, Katja Rhotert, steckt die vergangene Saison zwar nicht mehr in den Knochen, wohl aber in den Köpfen. Und so formuliert es Hagen Gunzenhauser beim Vorstellungstermin des Handball-Zweitligisten ganz klar: „Solch eine Saison wollen wir nicht wieder erleben“. Er meint damit das schier unglaubliche Verletzungspech, das die Kuties zeitweise in Abstiegsnöte gebracht hat und am Ende rekordverdächtige 33 Spielerinnen über die Saison in der Statistik auftauchen ließen.
Gute Abwehr, Bälle stibitzen und schnell auf den Beinen sein
Das Trainergespann Hans Christensen und Klaus Hüppchen kann mit diesen Fakten ganz unbedarft umgehen. Der Däne und sein in der in der Region bestens bekannter Co-Trainer sind frisch vor der Saison zu den Kuties gekommen. Christensen wechselte zudem mit dem Erfolgserlebnis eines Zweitliga-Aufstiegs mit der SG Schozach-Bottwartal an den Fuß der Stiftskirche. Für den Trainer zählt nur das Hier und Jetzt – und natürlich das Vermitteln seiner Philosophie vom Handball, wie er ihn sich vorstellt. „Wir wollen eine gute Abwehr stellen, die antizipiert, Bälle stibitzt und schnell auf den Beinen ist“. Dabei setzt er sowohl auf eine 6:0- als auch auf eine 5:1-Variante.
Hagen Gunzenhauser setzt bei Hans Christensen auch auf neue Reize. „Man kann sich als Trainer nicht immer neu erfinden. Deshalb ist ein Wechsel auf der Trainerbank immer mit einer Aufbruchstimmung verbunden“. Auf diesen Effekt hofft der ganze Verein. Einiges im Umfeld ist während der Pandemie sicher verloren gegangen. Zur neuen Saison soll es aber wieder die gewohnt volle Markweghalle mit lautstarker Unterstützung geben, betont Katja Rhotert.
Noch einige Trümpfe in der Hinterhand
Damit dies sportlich auch untermauert wird, schwitzen die Kuties bereits seit drei Wochen in der Vorbereitung. Derzeit läuft eine zehntägige Regeneration, bevor es an die Feinarbeit geht. Dabei liegt das Hauptaugenmerk auf das Zusammenspiel der umformierten Mannschaft. „Wir wollen in die gleiche Richtung laufen“, äußert sich Hans Christensen sinnbildlich, was dies betrifft. Mit einem Kader von derzeit 13 Spielerinnen sieht sich die SG H2Ku gut aufgestellt. Dazu kämen noch im Saisonverlauf drei potenzielle Akteurinnen vom Kooperationspartner TuS Metzingen und hoffentlich auch noch Tanja Padutsch. „Tanja bekommt von uns alle Zeit der Welt, um ihre Verletzung auszukurieren“, nimmt Hagen Gunzenhauser sofort den Druck von seiner verletzten Rechtsaußen. Für diese Position ist der Verein aber trotzdem noch auf der Suche, momentan füllt diese Lücke Nives Klobucar aus. Der slowenische Neuzugang von Bayer Leverkusen überzeugte in der Vorbereitung vollauf, wird aber auch im rechten Rückraum gebraucht.
Gute Auftritte in der Vorbereitung
Dass in den Vorbereitungsspielen deutliche Fortschritte erkennbar sind, bestätigt auch Hans Christensen: „Ja, wir sind auf einem guten Weg“. Gleich drei Spiele absolvierte die Mannschaft in der vergangenen Woche. Den Auftakt bildete ein deutliches 43:19 beim Drittligisten TuS Steißlingen. Der Trainer konnte dabei allen Spielerinnen große Einsatzzeiten einräumen. Die Tests gegen Frisch Auf Göppingen und TuS Metzingen waren damit natürlich nicht zu vergleichen. Trotz der Niederlagen gegen die Spitzenmannschaft der 2. Liga sowie den Tabellenfünften der 1. Bundesliga zeigte sich Trainer Christensen in Ansätzen zufrieden. „Im Positionsangriff haben wir beide Gegner vor richtige Aufgaben in Abwehr und Angriff stellen können“, so der 49-jährige Handballlehrer. Im Test bei Frisch Auf konnten die Kuties beim 32:38 bis Mitte der zweiten Halbzeit mithalten, beim 27:35 bei den „Tussies“ aus Metzingen ging der zweite Durchgang nur 15:17 verloren. „Natürlich gibt es noch einiges zu verbessern“, hat Hans Christensen erkannt. „Besonders am Rückzugsverhalten müssen wir arbeiten. Gegen Göppingen und Metzingen wurde fast jeder eigene Fehler mit einem Gegentreffer bestraft“. Noch hat der Coach ja einige Wochen Zeit zum Feinschliff, bevor es am 10. September gegen TuS Lintfort ernst wird.
2. Handball-Bundesliga Frauen: Viele Veränderungen bei den Kuties versprechen spannende Entwicklung – Handball im Kreis Böblingen – Kreiszeitung Böblinger Bote (krzbb.de)