Die Kuties wollen nicht im Trüben fischen

von Peter Gebhardt 21.10.2022
Für die Zweitligafrauen der SG H2Ku Herrenberg stellen sich am Samstag die Weichen. Mit einem Erfolg an der Weser bei Werder Bremen wollen die Kuties den Sprung ins Mittelfeld schaffen.
Wenn am Samstag um 18.30 Uhr die Handball-Zweitligafrauen der SG H2Ku Herrenberg in der Klaus-Dieter-Fischer Halle auf den gastgebenden SV Werder Bremen treffen, kann man durchaus von einem richtungweisenden Spiel sprechen. Für beide Teams geht es um den Sprung ins Mittelfeld.
Die gängige Variante, Informationen über den kommenden Gegner einzuholen, läuft heute meist über den heimischen Computer. Über ein Videoportal kann der Trainer eigentlich fast alles über den kommenden Kontrahenten erfahren, zumindest aus sportlicher Sicht. Genauso dürfte es Hans Christensen auch im Fall Werder Bremen gemacht haben.
Sportlicher Alltag mit den Bremerinnen
Allerdings gibt es bei den Werder-Damen einen kleinen, aber feinen Unterschied. Denn deren Spielweise müsste der Trainer der Kuties fast bis ins kleinste Detail kennen. Der Grund liegt im Spielplan der Handball-Bundesliga Frauen (HBF) begründet. Denn fast in der gesamten Spielzeit spielt Werder Bremen gegen den kommenden Gegner der SG H2Ku Herrenberg eine Woche zuvor. Dadurch laufen Christensen praktisch jede Woche die Bremerinnen über die Füße. Somit sieht das Auftaktprogramm der Nordlichter auch ganz ähnlich dem der Kuties aus. Genauso verhält es sich kurioserweise mit dem Punktekonto. Beide Teams werden beim Anpfiff mit 2:6 Zählern an den Start gehen.
In Einem unterscheiden sie die Mannschaften aber doch noch: Während die Herrenbergerinnen gegen die drei Spitzenteams aus Berlin, Göppingen und Leipzig recht deutlich die Segel streichen mussten, war der SV Werder bei allen Partien gegen die gleichen Gegner trotz der Niederlagen fast auf Augenhöhe. Die Favoritenrolle ist mit diesen Vorzeichen also schon einmal aufseiten der Gastgeberinnen.
Pokalniederlage als Motivationshilfe
Das heißt natürlich nicht, dass die Kuties ihren Wochenendtrip in den Norden chancenlos antreten. Dass dabei ausgerechnet eine Niederlage als Aufbauprogramm dienen könnte, sieht auf den ersten Blick mehr als ungewöhnlich, ist aber dem Pokalspiel vor einer Woche in Regensburg begründet. An der Donau zeigten die SG-Frauen vor allem in der Defensive eine überzeugende Leistung. Das will man nun wiederholen. Dass dies auch einmal über sechzig Minuten passiert, ist dabei die Forderung des Trainers, der betont: „Langsam müssen wir auch wieder mal Punkte holen“.
Bevor die Mannschaft den Zug Richtung Bremen besteigt, lohnt sich als Mutmacher aber vor allem ein Blick in die Statistik. Sieben Mal traten die Kuties bisher bei Werder Bremen an. Ein einziges Mal kehrten die Mädels dabei ohne die zwei Punkte zurück. Das war beim ersten Aufeinandertreffen im Januar 2016. Mit Lea Neubrander und Marie Beddies dürften allerdings nur noch zwei Spielerinnen vage Erinnerungen an diese Partie haben.