Der Befreiungschlag für die Kuties bleibt aus

Lea Grießer erzielt für Herrenberg drei Tore – an der Niederlage der Kuties ändert dies aber nichts. Foto: Eibner/Nicolas Woern

Von Peter Gebhardt 06.11.2022

Die Handball-Zweitligafrauen der SG H2Ku Herrenberg haben mit 28:35 (14:18) gegen den TSV Nord Harrislee verloren. Damit stecken die Kuties weiter im Tabellenkeller fest.

Es hätte sich alles zum Guten wenden sollen. Doch daraus wurde nichts. Die Zweitligafrauen der SG H2Ku Herrenberg verpassten mit einem 28:35 (14:18) in eigener Halle gegen den TSV Nord Harrislee den Sprung aus dem Tabellenkeller und warten weiter auf den zweiten Saisonsieg.

Zerknirscht und auch etwas ratlos zeigte sich Hans Christensen nach dem Spielende über den Auftritt seiner Mannschaft. „Alles, was wir uns vor dem Spiel vorgenommen hatten, war bereits nach wenigen Minuten Makulatur“. Der dänische Trainer in Diensten von H2Ku meinte damit vor allem das Defensivverhalten seiner Spielerinnen. „Klare Absprachen wurden nicht umgesetzt. Dadurch hatten wir trotz der defensiven Grundausrichtung immer wieder große Lücken in der Abwehr“.

Kuties mit Problemen in der Abwehr

Dabei hatte das Unheil für die Kuties zwei Namen – Jane und Johanna Andresen. Hatten sich die Gästetore in den ersten Minuten noch unter mehreren Spielerinnen aufgeteilt, gab es für die beiden Rückraumspielerinnen nach zehn Minuten im wahrsten Sinne des Wortes kein Halten mehr. Insgesamt 23 Treffer konnten beide am Ende für sich verbuchen – zu viel für eine SG, die für ihre eigenen Treffer stets eine Menge investieren musste. Und dabei fehlte bei den „Nordfrauen“ sogar noch deren Goalgetterin Madita Jeß.

Die Vorzeichen standen für die Kuties auch aus einem anderen Grund nicht schlecht. Mit Rebecca Rott, Sabrina Tröster und Victoria Woth standen erstmals die drei Kooperationsspielerinnen des TuS Metzingen zur Verfügung. Besonders Rebecca Rott hinterließ mit ihren sieben Treffern bei sieben Versuchen einen starken Eindruck. Aber auch ihre Tore konnten nicht verhindern, dass die SG H2Ku nach nicht einmal einer Viertelstunde mit 3:9 im Hintertreffen lag. Ab diesem Zeitpunkt konnten die Gastgeberinnen die Partie ausgeglichen gestalten. „Mit dem 14:18 konnten wir zur Pause gut leben“, sah Hans Christensen noch alle Chancen für die zweite Halbzeit.

Herrenberg arbeitet sich ran

Die zweite Spielhälfte sollte dann in kleinen Schritten zum Erfolg führen. Alle zehn Minuten zwei Tore aufholen – so lautete zumindest die Vorgabe bei der Kabinenansprache. Wie schwer dies werden würde, zeigten indes die ersten zwei Fehlversuche nach dem Seitenwechsel. Mehr noch, beim 16:21 deutete nichts auf eine Wende hin. Doch innerhalb von neunzig Sekunden holten die Kuties zum Dreifachschlag aus. Mit dem 19:21 waren sie plötzlich wieder im Geschäft. Das war auch nochmals beim 20:22 und 22:24 der Fall.

Doch jedes Mal wurde die Möglichkeit zum Anschlusstreffer verpasst. Als Spielverderberin zeigten sich erneut Jane und Johanna Andresen, die mit ihren zwei Treffern auf 26:22 erhöhten. Zwar blieben die Hausherrinnen bis sieben Minuten vor dem Abpfiff beim 27:30 in Schlagdistanz, die Abwehrlücken ließen aber keine Wende im Spiel mehr zu. Mit dem erhöhten, aber nicht belohnten Risiko in den letzten Minuten konnte Nord Harrislee am Ende sogar noch auf 35:28 stellen.

Am Sonntag reisen die Kuties zum HC Rödertal und haben beim Mittelfeldteam erneut die Chance, sich vom Tabellenende zu entfernen.

SG H2Ku Herrenberg: Waldenmaier, Göhlich; Rott (7/davon 2 Siebenmeter), Schoeneberg (1/1), Tröster (1), Bühler (3), Graebling, Bessert, Neubrander (8), Beddies (3), Padutsch, Luber (2), Kreibich, Grießer (3), Klobucar, Woth.

2. Handball-Bundesliga Frauen: Der Befreiungschlag für die Kuties bleibt aus – Handball im Kreis Böblingen – Kreiszeitung Böblinger Bote (krzbb.de)