Die Kuties brauchen einen Sahnetag in Berlin
HERRENBERG. Die Zweitliga-Handballerinnen der SG H2Ku Herrenberg reiten als Tabellendritter und nach dem 30:28-Erfolg über Lintfort am vergangenen Wochenende weiter auf der Erfolgswelle. Erst eine Niederlage mussten sie in der laufenden Spielzeit hinnehmen. Um diesen Kurs auch beim aktuellen Tabellenführer halten zu können, müssen die Kuties bei den Füchsen Berlin am Samstagabend um 20 Uhr in der Sporthalle Charlottenburg einen optimalen Auftritt hinlegen. Wir müssen wirklich einen Sahnetag erwischen um dort mitzuhalten“, ist sich Trainer Mike Leibssle sicher, „gelingt es uns, sind wir nicht chancenlos.“

Kreiszeitung Böblinger Bote, 16. Januar 2021
Von Vanessa Frey
Der Ligaprimus thronte in dieser Spielzeit lediglich einmal nicht auf Rang eins. Grund dafür war ein 22:22-Unentschieden gegen Lintfort am fünften Spieltag. Seither ist die Mannschaft der ehemaligen deutschen Nationalspielerin Susann Müller im Unterhaus das Maß aller Dinge. „Ihr größte Stärke ist ihre Flexibilität“, ergab für den Kuties-Coach ein ausführliches Videostudium, „sie verfügen über einen ganz starken Rückraum, der von tollen Außenspielerinnen und variablen Kreisläufern ergänzt wird, bis hin zu den Torhüterin sind sie durchweg exzellent besetzt.“ Simona Kolosove, Vesna Tolic und Leona Svirakova bilden dabei die Rückraum-Achse, die jeweils bis zu fünf Tore pro Partie erzielen. Überhaupt stellen die Füchse Berlin sowohl die erfolgreichste Offensive, als auch die beste Abwehr der Liga.
„Dieser eindrucksvolle Angriff stellt uns in der eigenen Defensive vor ganz neue Herausforderungen“, erklärt Leibssle, „wir müssen den Rückraum offensiv angehen, dürfen dabei aber dem Kreisläufer nicht zu viel Platz lassen und gleichzeitig nicht zu sehr nach innen verdichten, denn jeden Platz wissen die Außen zu nutzen.“ Heißt de facto, dass das geplante Abwehrkonzept im Verbund mit den Torhüterinnen funktionieren muss. Nur so können die Kuties im Falle eines Sieges ihrerseits die Tabellenführung erobern. „Darüber machen wir uns aber keine Gedanken“, lacht Mike Leibssle. „im Spiel verlange ich von meinen Spielerinnen Geduld und Übersicht in allen Phasen.“
Denn auch in der Offensive sollte jeder Spielzug der Gäu-Sieben wohl durchdacht sein. „Wir müssen bewusst die Würfe nehmen, um nicht in schnelle Gegentore hineinzulaufen“, weiß der Coach, „ich möchte geduldige Angriffe sehen, die einhundertprozentige Aktionen in die Tiefe, so können wir zum Torerfolg kommen.“ Wichtig ist zudem, die lange Anfahrt in die Hauptstadt schnell aus den Beinen zu bekommen. Am frühen Samstagmorgen macht sich der SG-Tross in drei Kleinbussen auf in Richtung Berlin. Zurück geht es mit einem Zwischenstopp in Hof am Sonntag morgen. „Wir müssen die Anreise schnell abschütteln, denn ich erwarte insgesamt ein sehr körperbetontes Spiel, das vor allem über die Abwehr entschieden wird“, schildert Leibssle. Der Reutlinger kann im Top-Spiel erneut auf einen vollen Kader bauen. Zeitgemäß wird die Partie ohne Zuschauer stattfinden, die Gastgeber bieten jedoch einen Livestream an, zu finden ist dieser unter sportdeutschland.tv.