Kuties heben in Echterdingen ab

Mit einer über weite Strecken überzeugenden Leistung bezwangen die Oberligafrauen der SG H2Ku Herrenberg am späten Mittwochabend die HSG Leinfelden-Echterdingen mit 31:24 (15:9). Durch den Sieg beim Tabellenführer könnten die Kuties nun mit zwei Heimsiegen in den letzten verbleibenden zwei Partien auch rechnerisch nicht mehr von einem Platz in der Aufstiegsrunde verdrängt werden.

Normalerweise wird in Leinfelden-Echterdingen der Geräuschpegel vom dortigen Flughafen bestimmt. Am Mittwoch gesellte sich gegen 22 Uhr noch ein wohl ebenso lauter Jubelschrei dazu. Er kam vom jetzigen Tabellenzweiten der Oberliga Baden-Württemberg, der SG H2Ku Herrenberg. Das Team um Trainerin Melanie Schittenhelm hatte nach dem Schlusspfiff der Partie beim Primus der Liga allen Grund zum Feiern. Mit dem deutlichen Erfolg im Spitzenspiel gaben die Kuties die eindrucksvolle Antwort auf das unglückliche Remis am letzten Wochenende im Heimspiel gegen Göppingen.

Die Motivation vor dem Anpfiff war bei den Herrenbergerinnen natürlich hoch, trotzdem galt es eine schlechte Nachricht zu verdauen, bevor überhaupt der erste Ball geworfen wurde. Mit Stefanie Schoeneberg fiel eine wichtige Stütze erkrankt aus. Den nächsten Tiefschlag gab es gleich in der Startphase. Gerade einmal zwei Minuten waren im Sportpark Goldäcker gespielt, als der Tabellenführer bereits mit 3:0 in Front lag. Genau das, was die Gäste vermeiden wollten, trat zu Beginn ein. Die Fehler der H2Ku-Frauen wurden eiskalt zu Tempogegenstößen genutzt. Das erste Tor der SG durch Sandra Kußmaul nach vier Minuten hinterließ erstaunlich viel Nervosität bei den Gastgeberinnen. Trotzdem dauerte es noch zehn Minuten, bis die Herrenbergerinnen das Spiel in den Griff bekamen. Die vor allem im ersten Durchgang nach Belieben erfolgreiche Saskia Schmidt gab mit ihren drei Treffern in Folge bis zum 8:6 das Startsignal für ein fulminantes Intermezzo, das nur durch den Pausenpfiff zwischenzeitlich gestoppt wurde. Beim 15:9 wurden schließlich die Seiten gewechselt.

Nach der Pause ging der Sturmlauf der Gäste erst einmal munter bis zum 20:11 durch Saskia Schmidt weiter. Kurz danach hatte die Linksaußen mit einem Konter sogar die Möglichkeit, einen Vorsprung von zehn Toren zu erzielen. Auch wenn dies nicht gelang und der Vorsprung wieder auf sechs bis sieben Tore zusammenschmolz, hatten die Kuties noch alles im Griff. Alexandra Harm im Tor von H2Ku hielt immer dann, wenn es wichtig war. Nadine Schäberle zeigte mit einer couragierten Leistung, dass sie sich immer besser auf der Spielmacherposition zurechtfindet. Und auch die Anschlussspielerinnen wie Paulina Link sorgten für Entlastung. Da zudem auch die Abwehr mit Sandra Kußmaul und Katrin Schröder im Innenblock ihre gewohnt gute Arbeit verrichtete, schien der Erfolg im Spitzenspiel früh gesichert.

Eine Klippe galt es aber trotzdem noch zu umschiffen. Nach einer doppelten Zeitstrafe innerhalb kürzester Zeit gegen Katrin Schröder und Ajlina Becirovic zehn Minuten vor dem Ende witterte der Tabellenführer noch einmal Morgenluft und verkürzte von 19:26 auf 23:26. „Ich hatte trotzdem nie das Gefühl, dass wir die Partie noch aus der Hand geben“, gab sich Melanie Schittenhelm nach dem Schlusspfiff entspannt. Diese Ruhe übertrug sich dann auch auf ihre Mannschaft. Ohne Gegentor in den letzten fünf Minuten steuerte die SG H2Ku auf das eindeutige 31:24 zu. „Nach einem holprigen Start haben wir heute mit einer sehr guten Mannschaftsleistung überzeugt“, zeigte sich Trainerin Schittenhelm nach dem Schlusspfiff mehr als zufrieden.

Das nächste Spiel bestreiten die Kuties am 9.Dezember in eigener Halle gegen die TG Biberach.